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Medienbildung in der Kita

Obgleich noch immer die Familie den primären Ort medialer Sozialisation für Kinder darstellt, ist die Medienbildung in Kindertageseinrichtungen schon seit geraumer Zeit ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Unterstützungsfaktor – gerade für sozial schwache und/oder bildungsferne Familien. Eine entsprechende Förderung in Kitas kann insbesondere betroffenen Kindern helfen, aus der Spirale von Benachteiligung bzw. Armut und späterem schulischem Misserfolg auszubrechen. Eine kontinuierliche, evtl. auch konzeptionell verankerte Medienarbeit sowie punktuelle Medienprojekte sind wirksame Instrumente, die Kindertageseinrichtungen hierfür zur Verfügung stehen. Bilderbücher, Filme und Hörspiele, aber auch Zeitungen, Fernsehen, Radio und Computer spiegeln die Bandbreite medialer Möglichkeiten, die in Kitas zum Einsatz kommen können. Dabei ist neben dem bloßen Konsumieren auch eigenes Gestalten bzw. Herstellen von Medien sinnvoll und möglich.

Ziele von Medienarbeit in der Kita

Medienarbeit in der Kita verfolgt das Ziel, dass die Kinder eine umfassende Medienkompetenz entwickeln. Diese lässt sich in vier grundlegende Bereiche einteilen:

  • Kenntnisse über Medien sammeln: Technik, Bedienung, Funktion, Nutzungsmöglichkeiten
  • Art und Umfang der eigenen Mediennutzung reflektieren, medienbedingte Emotionen verarbeiten
  • Die angemessene Nutzung von Medien für eigene Bedürfnisse und Wünsche erlernen
  • Risiken von Medien erkennen und Gefahren der Manipulation durchschauen

Kitas eröffnen den Kindern Erfahrungsräume mit Hilfe von Medien unterschiedlichster Art: sei es in Form von Büchern, Hörgeschichten, Filmen oder Fotos. Die Kinder machen sich mit deren Nutzen vertraut und eignen sich einen souveränen Umgang mit ihnen an. Indem sie lernen, welche Formen von Mediengebrauch gefährlich werden können, bilden sie sich eine eigene, auch kritische Meinung. Einschlägige Erfahrungen aus Medienprojekten belegen, dass Kinder gerade in der Auseinandersetzung mit Medien – auch mit dem Computer – selbsttätig vielseitige Bildungsprozesse bei sich in Gang setzen.

Spezifische Aufgaben pädagogischer Fachkräfte

Der Anteil der Fachkräfte an kindlichen Medienerfahrungen in Kita und Kindergarten besteht im Wesentlichen aus Begleitung, Unterstützung und Orientierung. Für die pädagogische Arbeit ist es wichtig, dass sich ein Team grundlegend über den spezifischen Stellenwert von Medienarbeit verständigt und im Folgenden darüber, welche Medien zu welchem Zweck eingesetzt werden sollen. Jede Fachkraft ermöglicht nicht nur der Gruppe, sondern vor allem auch jedem einzelnen Kind individuelle Wege zur Medienaneignung. Sie achtet darauf, dass alle Kinder sowie gleichermaßen Jungen und Mädchen die unterschiedlichen Medien in der Einrichtung nutzen können und davon profitieren. Medieninhalte können Kinder aber unerwartet auch überfordern, verängstigen oder verstören. Pädagogische Fachkräfte müssen dies sensibel wahrnehmen, den Kinder helfen, die Inhalte richtig einzuordnen, und deren Gefühle einfühlsam mit ihnen besprechen. Mit älteren Kindern thematisieren sie Gefahren bei der Nutzung des Internets und Möglichkeiten, sich davor zu schützen.