Der Angriffskrieg gegen die Ukraine wird in russischer Propaganda auch religiös legitimiert. Moskau als das „dritte Rom“ habe die göttliche Pflicht, sein Reich gegen das Böse im Westen zu verteidigen. Wolfgang Beinert, emeritierter Professor für Dogmatik an der Universität Regensburg, veranschaulicht die Bedeutung fundamentalistischer russischer Orthodoxie für das russische Selbstverständnis. Patriarch Kyrill I. und Putin ziehen an einem Strang, weil die Einheit des bedroht geglaubten Reiches nicht bloß nationalistische Relevanz habe, sondern auch dem Willen Gottes entspräche.
Von Wolfgang Beinert