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Musik ...

... ist für viele Kinder ein Genuss: Sie singen Lieder, hören Musik und tanzen dazu. Im Alter bis 6 Jahre nehmen Kinder Tonhöhen, Tempi, Lautstärken und Instrumente und deren Unterschiede schon sehr genau wahr, ohne dies jedoch explizit zu tun. Fachkräfte haben die Aufgabe, vielfältige Begegnungen mit Musik zu ermöglichen:

  • Lieder mit der Stimme, dem Körper und mit Instrumenten nachspielen oder erfinden
  • Musik(-stücke) unterschiedlicher Genres hören und wahrnehmen, was die Musik jeweils ausmacht (z.B. Tempo, Lautstärke, Klangfarbe; ist die Musik traurig, fröhlich, …?)
  • Musik darstellen: tanzen, malen, bauen, ...

Tanz

Im Tanz drücken Kinder Gefühle aus und empfinden sie nach. Sie erleben (unterschiedliche) Kultur(en) und beschäftigen sich damit, gestalten sie, bringen Ideen ein, beobachten aber auch genau und ahmen nach. Fachkräfte haben die Aufgabe, Kinder darin zu stärken, an kultureller Praxis wie dem Tanz teilzuhaben:

  • Tanz(-stücke) anschauen, Tänze nachtanzen und erfinden
  • Tanz(-stücke) unterschiedlicher Genres kennenlernen und wahrnehmen, was den Tanz jeweils ausmacht (z.B. Tempo, Ausdruck/Botschaft, Kultur, körperliche Anstrengung, …)
  • Choreografien oder Bewegungsabfolgen entwickeln, mit dem Körper etwas ausdrücken, Körpersprache stärken, beobachten, ggf. ein Codesystem für Bewegungen kennenlernen oder entwickeln, sich etwas einprägen, Bewegungsabläufe verfeinern, üben, …

Rhythmik

In vielen Kindertageseinrichtungen wird nach den Prinzipien der Rhythmik gearbeitet (entweder als externes Vormittags- bzw. Nachmittagsangebot oder eingebettet in das Konzept des Alltags). Auch wenn dieses Lernfeld in den meisten Bildungsplänen nicht explizit benannt ist, so entspricht die Arbeitsweise der Rhythmik doch dem, wie Fachkräfte die Kinder in ihren Bildungsprozessen unterstützen sollen. „Die Ursprünge der Rhythmik gehen auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. Zu dieser Zeit entwickelte der Schweizer Komponist und Musikpädagoge Emile Jacques-Dalcroze eine körperorientierte Musikpädagogik. Rhythmik hat sich heute zu einer umfassenden Wahrnehmungs- und Ausdrucksschulung entwickelt, die sich als Methode der ästhetischen Bildung begreift und darauf zielt, den Menschen in seiner Persönlichkeitsentwicklung ganzheitlich zu unterstützen. Die Arbeitsweise der Rhythmik basiert auf der Annahme einer Wechselwirkung von Erfahrungen und Erkenntnissen, die über Musik/Bewegung und erweiternd über Stimme/Sprache, Elemente der Bildenden Kunst sowie den Umgang mit verschiedenen Materialien ausgelöst werden. Über diese Mittel gelingt es, die Sinneskanäle anzusprechen, sie zu aktivieren und die Wahrnehmungsfähigkeit zu differenzieren. Auf der Basis sinnlicher Eindrücke gelingt es im Bereich der Sprache, der Naturwissenschaften, des sozialen Lernens, der Mathematik und der Ästhetik Erfahrungen zu sammeln, Erkenntnisse zu gewinnen und auf diese Weise Bildungsprozesse zu initiieren. In der Rhythmik geht es aber auch wesentlich darum, sinnliche Eindrücke wieder zum Ausdruck zu bringen. In der „Momentaufnahme" der Improvisation und in einem gestalterischen Rahmen werden Situationen geschaffen, in denen die eigenschöpferische Ausdrucksfähigkeit geübt wird. Sie kann körperlich, verbal, musikalisch, bildnerisch und in einer Mischform erscheinen. Wichtig ist, dass jedes Kind seine Stärken entdeckt, seine Unsicherheiten im Hinblick auf den Erfolg durch andere Ausdrucksformen allmählich überwindet, Selbstvertrauen aufbaut, um sich an ungewöhnliche Situationen heranzuwagen, und dabei lernt, mit Stärken und Schwächen selbstbewusst umzugehen. Hier setzt die Rhythmik bei den Notwendigkeiten und Bedürfnissen der jeweiligen Gruppe an und verfolgt von der Einzel- über die Partner- bis hin zur Gruppenarbeit ein progressives Erfahrungs- und Lernkonzept.“ (Schultze, 2005).

Die Arbeitsweise der Rhythmik unterstützt Kinder darin, sich sensorisch, motorisch, emotional, ästhetisch, kognitiv, sprachlich und mathematisch zu entwickeln. Durch die auf Wechselwirkung angelegte Umgangsweise der Rhythmik mit Musik, Bewegung und Sprache werden automatisch auch Bildungsangebote in den genannten Bereichen gemacht. „Zudem wird dem Zusammenhang von Eindrucks- und Ausdrucksfähigkeit als persönlichkeitsförderndem Aspekt besondere Beachtung geschenkt.“

Quellen:

  • Senatsverwaltung für Jugend, Bildung und Wissenschaft (2014): Berliner Bildungsprogramm für Kitas und Kindertagespflege. Weimar, Berlin: verlag das netz.
  • Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, Hessisches Kultusministerium (2016): Bildung von Anfang an, Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Hessen. Unter www.bep.hessen.de (letzter Zugriff: 1.12.2016).
  • Schultze, Barbara (2005): Was hat Rhythmik mit Bildung zu tun? Aktuelle Bedeutung und praktische Umsetzung. In: kindergarten heute, 8, 35. Jg., S. 6-12.