Keine Flamme ohne LuftWas das Feuer zum Brennen braucht

Luft ist eine der wichtigsten Lebensgrundlagen für Menschen und Tiere. Doch braucht auch Feuer den darin enthaltenen Sauerstoff, um zu brennen? Das finden die Kinder im Folgenden heraus.

Die erste Entdeckung der Kinder: Steht eine brennende Kerze unter Glas, geht sie nach einer Weile aus
Die erste Entdeckung der Kinder: Steht eine brennende Kerze unter Glas, geht sie nach einer Weile aus© Kindergarten Bremgarten

Später Nachmittag in der Kita Holzkiste: Arne, Saskia, Luisa und Murat sitzen mit ihrer Erzieherin im Außenbereich um eine Feuerschale herum. Sachte pustet Murat in die Flammen und ruft anschließend begeistert aus: „Habt ihr gesehen? Die Flammen sind viel größer geworden!“ Die Kinder staunen und fragen sich: Was hat die Luft mit dem Feuer zu tun?

Vorwissen und Vermutungen:
Welche Ideen haben die Kinder?

Knüpfen Sie an diese Beobachtung der Kinder an und fragen Sie sie bspw.:

  • Was genau habt ihr festgestellt, als Murat Luft ins Feuer pustete?
  • Braucht Feuer Luft „zum Leben“?
  • Was ist in der Luft drin, das das Feuer brennen lässt?
  • Was passiert wohl, wenn ein Feuer wenig oder keine Luft bekommt? Wird die Flamme größer, kleiner oder geht sie aus?

Notieren Sie die Vermutungen der Kinder auf einem Plakat und laden Sie sie ein, sich gemeinsam auf die Suche nach Antworten zu machen.

Nachforschen: Die Versuche beginnen

Finden Sie gemeinsam mit den Kindern heraus, was passiert, wenn dem Feuer die „Luft ausgeht“. Hierfür benötigen Sie ein großes Backblech als feuerfeste Unterlage, verschieden große Gläser, ein Teelicht, Streichhölzer bzw. ein Feuerzeug und eine Stoppuhr. Stellen Sie das Teelicht auf die feuerfeste Unterlage und versammeln Sie sich mit den Kindern im Halbkreis darum. Achten Sie aus Sicherheitsgründen darauf, dass alle Kinder die Haare zusammengebunden und ihre Ärmel hochgekrempelt haben. Unter Ihrer Aufsicht entzündet nun ein Kind das Teelicht. Beobachten Sie gemeinsam mit den Mädchen und Jungen die Flamme und fragen Sie sie nach ihren Vermutungen: Was wird wohl geschehen, wenn wir ein Glas über das Teelicht stülpen? Genau das tut nun eines der Kinder und schließt das Teelicht im Glas ein. Warten Sie gemeinsam ab, was passiert: Nach kurzer Zeit erlischt die Flamme. Fragen Sie die Kinder, woran das liegen könnte. Wahrscheinlich werden sie bereits vermuten, dass die Flamme erlischt, sobald sich nicht mehr ausreichend Luft innerhalb des Glases befindet. Wiederholen Sie gemeinsam diesen Vorgang mit unterschiedlich großen Gläsern. Mithilfe der Stoppuhr messen die Kinder die verbleibende Brenndauer des Teelichts. Was stellen sie fest?

  • Unter welchen Umständen brennt das Teelicht länger bzw. kürzer?
  • Woran könnte das jeweils liegen? Hängt das mit der Größe des Glases zusammen?
  • Was passiert, wenn ein Kind das Glas anhebt, kurz bevor die Flamme ausgeht?

Falls sie keine Stoppuhr zur Hand haben, können die Kinder stattdessen zwei Teelichte anzünden, gleichzeitig jeweils ein größeres und ein kleineres Glas darüberstülpen und beobachten, welche Flamme länger bzw. kürzer brennt.
Regen Sie die Kinder anschließend an, den Brenndauertest mit unterschiedlichen „Luftarten“ auszuprobieren:

  • Was passiert mit der Flamme, wenn die Kinder z. B. Luft von draußen einfangen und über das Teelicht stülpen?
  • Und was, wenn sie Atemluft in das Glas hineinpusten?

Um das herauszufinden, atmen die Kinder über Knicktrinkhalme ihre Atemluft in ein umgedreht stehendes Glas aus. Sie zünden ein Teelicht an und stülpen das Glas mit der ausgeatmeten Luft schnell darüber. Fragen Sie die Mädchen und Jungen, was sie beobachten. Wann hat die Kerze am längsten gebrannt, wann am kürzesten? Woran könnte das jeweils liegen? Ihre Beobachtungen und Erkenntnisse halten die Kinder ebenfalls auf einem Plakat fest.

Auswertung: Was beobachten die Kinder?

Die Kinder stellen fest, dass die Flammen der Teelichter kleiner werden und schließlich erlöschen, kurz nachdem sie ein Glas über diese gestülpt haben. Je nachdem, wie groß das Glas ist und wie viel Sauerstoff dementsprechend darin Platz hat, dauert es unterschiedlich lange, bis das passiert. Die Flamme im größten Glas brennt am längsten. Heben die Kinder das Glas leicht an, bevor die Flamme ausgeht, wird die Flamme wieder größer. Mit frischer Luft von außerhalb des Glases brennt das Teelicht länger als mit ausgeatmeter.

Hintergrundwissen: Was steckt dahinter?

Luft ist ein Sammelbegriff für das Gasgemisch der Erdatmosphäre. Sie besteht hauptsächlich aus den Gasen Stickstoff und Sauerstoff. Der in der Luft enthaltene Sauerstoff ist nicht nur für fast alle Landlebewesen überlebenswichtig – er ist auch für alle Verbrennungsprozesse vonnöten. Ebenso wie wir Menschen bei der Atmung, so verbrauchen auch Teelichter Sauerstoff, wenn sie brennen. Ist dessen Gehalt zu gering, geht das Teelicht aus. Da sich in den Gläsern nur begrenzt Sauerstoff befindet, erlischt die Flamme, sobald dieser aufgebraucht ist. Je größer ein Glas, desto mehr Luft befindet sich darin und desto länger brennt dementsprechend das Teelicht.

Das „Haus der kleinen Forscher“

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen.
Infos unter: www.haus-der-kleinen-forscher.de

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