Ein Apfel am Tag?Wachstum und Verarbeitungsmöglichkeiten von Äpfeln nachvollziehen

Sie sind lecker und vitaminreich: Nicht zufällig sind Äpfel das Lieblingsobst der Deutschen. Wie ein Apfel entsteht und zu was er sich weiterverarbeiten lässt, erkunden die Kinder im Folgenden.

Um mit Kindern das Wachstum bzw. die Herkunft von Äpfeln zu thematisieren, ist es ideal, im Rahmen eines Langzeitprojekts gemeinsam einen Apfelbaum in der Kita zu pflanzen. Allerdings wird nicht jeder, der sät, auch ernten können: Erst nach mehreren Jahren wird der Baum Früchte tragen. Mit einer intensiven Apfelerkundung und -verkostung können Sie mit den Kindern jederzeit auch in ein kurzfristiges Projekt einsteigen. Hierfür sind zunächst einige Hintergrundinformationen hilfreich.

Ein Apfel reift heran

Im Winter befinden sich die Blatt- und Blütenknospen des Apfelbaums in der Winterruhe. Mit steigenden Temperaturen im Frühling ziehen die Baumwurzeln Nährstoffe und Wasser aus dem Boden, welche sie in feinen Röhrchen unter der Rinde in alle Äste und Zweige leiten. Die Knospen schwellen an und brechen auf, Blüten und Blätter entfalten sich. Jede Blüte besteht aus fünf Blütenblättern. Diese umgeben kreisförmig ein Büschel dünner Staubfäden. An diesen befinden sich kleine Verdickungen, die den gelben Blütenstaub beinhalten. Aus der Mitte der Staubfäden ragen mehrere, etwas dickere Fäden (Stempel) mit einer kleinen Vertiefung (Narbe) empor. Angelockt vom süßen Duft der Blüten, krabbeln nun Bienen in die Blütenkelche. Sie saugen Nektar vom Blütengrund und übertragen dabei von Baum zu Baum den Blütenstaub auf die Narben der Stempel. Wenn eine Biene die Blüte befruchtet hat, wächst der sog. Fruchtknoten zu einem Apfel heran. Bis in den Spätsommer hinein reift dieser, bis er geerntet werden kann. In seinem Inneren befindet sich das Kerngehäuse mit fünf Kammern, in denen die Samen sitzen. Fallen diese auf fruchtbaren Boden, wächst dort ein neuer Apfelbaum heran.

Einen Apfelbaum begutachten

Fragen Sie die Kinder zum Einstieg, welche Apfelsorten sie kennen, z. B. Boskoop, Jonagold, Gala, und was man aus Äpfeln herstellen kann, z. B. Kompott, Gelee, Strudel, Kuchen, Saft und Essig. Unternehmen Sie anschließend gemeinsam einen Ausflug zu einem Apfelbaum bzw. zu einer Streuobstwiese in der näheren Kita-Umgebung. Idealerweise begleitet Sie dabei ein Obst- und Gartenbauer bzw. eine Obst- und Gartenbäuerin. Diese(r) kann die Fragen der Kinder fachkundig beantworten, z. B. um welche angebaute(n) Apfelsorte(n) es sich handelt, welche weiteren alten Sorten (z. B. Gravensteiner) es gibt, welchen Reifegrad die Früchte derzeit haben und zu welchen Produkten sich die jeweilige Sorte am besten weiterverarbeiten lässt. Falls der Apfelbaum erntereife Früchte trägt, erkunden und verkosten Sie diese direkt vor Ort: Wie sehen die Äpfel aus, wie fühlen sie sich an und wie schmecken sie? Trägt der Baum hingegen Blüten, begutachten und beschnuppern Sie diese mit den Kindern und stellen Sie gemeinsam Vermutungen an: Wie entsteht wohl aus einer Blüte ein Apfel?
Von ihrem Besuch nehmen die Kinder – selbstverständlich mit Erlaubnis des Baumbesitzers – einige Äpfel zur weiteren Erforschung mit in die Kita. Dort halbieren sie diese und betrachten deren Innenleben mit dem Kerngehäuse. Welche Funktion haben wohl die darin befindlichen Kerne? Bevor sie die Apfelhälften verkosten, können die Kinder von diesen zudem Abdrücke mit Lebensmittelfarbe erstellen. Um weitere Informationen über Äpfel zusammenzutragen, können Sie mit den Kindern eine Bibliothek aufsuchen bzw. den Buchbestand der Kita durchforsten. Ihre Erkenntnisse malen die Mädchen und Jungen auf Plakate auf, die Sie ggf. schriftlich ergänzen.

Sorten verkosten und Saft pressen

Begutachten Sie mit den Kindern die Auswahl an Apfelsorten auf einem Bauern- bzw. in einem Supermarkt. Wie viele Sorten machen sie ausfindig? Kaufen Sie mind. einen Apfel jeder verfügbaren Sorte und verkosten Sie diese, zurück in der Kita, gemeinsam. Hilfreiche Fragen sind dabei bspw.:

  • Wie unterscheiden sich die Äpfel hinsichtlich ihrer Farbe, Form und Oberfläche?
  • Wie schmecken sie, z. B. süß, sauer, aromatisch, bitter?
  • Ist ihr Fruchtfleisch knackig, saftig, weich oder mehlig?
  • Welche Sorte schmeckt am besten und warum?

Anschließend stimmen die Kinder darüber ab, zu welchem Produkt sie die Äpfel weiterverarbeiten wollen. Entscheiden sie sich bspw. für Apfelsaft, dann können Sie zunächst gemeinsam eine Kelterei besuchen oder die Kinder schneiden die Äpfel in der Kita unter Ihrer Aufsicht in Stücke und pressen diese in einem Entsafter zu Saft. Verkosten Sie diesen gemeinsam. Selbstverständlich können Sie auch weitere Produkte aus den Äpfeln in der Kita- Küche herstellen, z. B. Apfelmus oder -strudel.

Einen Apfelbaum pflanzen

Apfelkerne haben eine natürliche Keimsperre. Diese umgehen Sie, indem Sie die Kerne in eine mit feuchtem Küchenpapier ausgelegte (Brot-)Dose legen. Diese lassen Sie nun einige Wochen im Kühlschrank stehen, bis die Kerne auszukeimen beginnen. Diese Keimlinge pflanzen die Kinder in einen mit Erde gefüllten Blumentopf und gießen sie regelmäßig. Schon bald wächst ein neuer Apfelbaum heran, dessen Wachstum die Kinder von nun an beobachten können.
TIPP: Pflanzen Sie mit jedem Kita-Jahrgang eine andere Apfelsorte als Jahrgangsbaum.

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