Kann das weg?Ein Projekt zum verantwortungsbewussten Umgang mit Müll

Das Müllauto fährt vor und Tonne für Tonne verschwindet Abfall in dessen Schlund – interessiert beobachten die Kinder der Kita „Kleine Füße“ (Hamburg) die Müllabfuhr. Das ist der Startpunkt für ein Projekt rund um Abfall und Abfallentsorgung.

Zweimal die Woche hält vor der großen Fensterfront unserer Kita die Müllabfuhr. Die Kinder verfolgen die Tätigkeiten der Müllwerker immer sehr genau: Warum hat das Müllauto hinten eine so große Öffnung? Was passiert in seinem Bauch? Und warum haben die Mülltonnen verschiedene Farben? Um mehr darüber zu erfahren, gingen wir eines Tages vor die Kita-Tür und sprachen die Mitarbeiter der Müllabfuhr direkt an. Diese waren sehr offen für unsere Fragen und erklärten uns, dass es bei der Stadtreinigung Hamburg einige Angebote für Kinder gibt. Nach einem ersten informativen Telefonat mit einer Mitarbeiterin der Stadtreinigung beschäftigten wir uns in einem fünfwöchigen Projekt intensiv mit dem Thema „Mülltrennung“.

Müll richtig sortieren

Die Kinder fertigten zunächst eine Bio-, eine Recycling-, eine Papier- und eine Restmülltonne aus Tonpapier. Für Sondermüll, Elektroschrott, Mehrwegartikel, Altkleider und Glas gestalteten sie jeweils Plakate. Gemeinsam überlegten wir anschließend: Welcher Müll gehört in welche Tonne? Dementsprechend klebten die Kinder Müll und Symbolbilder auf die Tonpapiertonnen (für die eigene Umsetzung s. Download). An den entstandenen Plakaten konnten die Kinder sich nun zusätzlich bzgl. Müllentsorgung orientieren. Als Nächstes stand der Besuch einer Umweltpädagogin der Stadtreinigung Hamburg bei uns in der Kita an. Bei diesem konnten die Mädchen und Jungen ihr Wissen vertiefen: Die Mitarbeiterin erklärte den Kindern, weshalb es wichtig ist, Müll getrennt zu entsorgen. Zudem hatte sie Miniaturmülleimer dabei. Die Kinder übten damit noch einmal, den Müll zu sortieren. Sie erforschten auch die Eigenschaften von Müll: Wie riechen unterschiedliche Müllsorten? Wie fühlen sich verschiedene Müllstoffe an? Usw.

Aussortieren und spenden

Im Laufe unseres Projekts stellte sich heraus, dass es wichtig ist, Müll zu vermeiden. Was für die einen unbrauchbar oder sogar Abfall ist, kann für andere noch nützlich sein. Also gingen die Kinder auf die Suche nach Gegenständen, die sie nicht mehr brauchten. Sie fanden dabei bspw. Tassen, Bücher, Besteck, alte Spiele und Kuscheltiere. Diese spendeten sie an das Sozialkaufhaus „Stilbruch“. Auch in der Küche stießen die Kinder auf mögliche Spenden: nicht aufgebrauchte Lebensmittel. Diese brachten wir gemeinsam zu einem „öffentlichen Kühlschrank“ in Hamburg-Winterhude.

Müll einsammeln im Stadtteil

Im Rahmen des Projekts „Hamburg räumt auf“ machten wir uns auf, um unseren Stadtteil vom Müll zu befreien. Ausgestattet mit Müllsäcken und Handschuhen von der Stadtreinigung sammelten wir Müll in der Umgebung der Kita ein.

Ein Müllauto von innen

Schließlich luden wir gemeinsam mit einer anderen Kita das „Kunterbunte Müllmobil“ der Stadtreinigung Hamburg ein. Dieses Drehtrommel- Fahrzeug besucht Kitas in Hamburg, um den Kindern vor Ort den Umgang mit Abfallstoffen und ihre Entsorgungswege näherzubringen. Die Kinder erkundeten das Innere des Fahrzeugs, sie beluden das Müllmobil mit Müllsäcken, erlebten, wie sich die Drehtrommel dreht und den zuvor eingeladenen Müll wieder entleert. So endete unser Projekt, womit es angefangen hatte: mit der Müllabfuhr.

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