Einer der wichtigsten Punkte innerhalb der Übergangsgestaltung ist es, das Kind miteinzubeziehen und diesen Prozess individuell auszurichten. Die folgenden Anregungen können dazu beitragen, dass die Übergangsphase für alle Beteiligten sanft und transparent verläuft:
- Bieten Sie etwa drei Monate vor dem Übergang mit Ihren Kolleg(inn)en aus der Kita einen Elternabend für diejenigen Eltern an, deren Kinder in die Kita wechseln werden. Hier erhalten sie Informationen über die Bedeutung und Gestaltung dieses Übergangs.
- Geben Sie den Eltern – und anschließend im Rahmen eines Gruppengesprächs auch den Kindern – etwa vier Wochen vor dem Übergang bekannt, in welche Kita-Gruppen sie wechseln werden.
- Die Kolleg(inn)en der Kita besuchen die Kinder, die wechseln werden, in der folgenden Zeit in der Krippe, um mit ihnen Kontakt aufzubauen und persönliche Bedürfnisse sowie Spielinteressen zu eruieren.Begleiten Sie die Kinder auch in ihre späteren Kita-Gruppen, damit sie sich vorab orientieren und dort spielen können. Unterstützen Sie es, wenn die Krippenkinder ab und zu an Aktivitäten der zukünftigen Kita-Gruppen teilnehmen möchten. Gemeinsam mit ihren Eltern können sie zudem in den Tagesablauf der Kita hineinschnuppern.
- Betrachten Sie mit den werdenden Kita-Kindern intensiv deren Portfoliobücher und tauschen Sie sich darüber aus, was sie bis dato erlebt und erreicht haben. Das vermittelt ihnen, dass sie auch zukünftige Herausforderungen meistern werden.
- Aktualisieren Sie mit den Eltern die sog. Ich-Bücher der Kinder und ergänzen Sie diese bspw. durch Fotos aus dem Krippenalltag. Gestalten Sie mit den Krippenkindern zudem Steckbriefe mit ihren Porträts, mithilfe derer sie sich in den neuen Gruppen vorstellen können. Auch eine Liste mit ihren Lieblingsspielen und -liedern ist sinnvoll, an welche die Kolleg( inn)en in der Kita anknüpfen können.
- Bitten Sie Ihre Kolleg(inn)en aus der Kita, bei der Gruppenraumgestaltung die Interessen und Bedürfnisse der Neuzugänge zu berücksichtigen und zu klären, welche Kinder Patenschaften für diese übernehmen möchten.
- Am letzten Entwicklungsgespräch in der Krippe nimmt eine pädagogische Fachkraft der Kita teil. Themen sind u. a. die Entwicklungsdokumentation sowie individuelle Interessen und Bedürfnisse des jeweiligen Kindes.
- Verabschieden Sie die Krippenkinder am Tag des Wechsels mit einem Ritual. Bspw. können Sie die Kinder über einen Zaun in den Kita-Bereich heben. Oder Sie packen mit dem Kind einen Koffer mit seinen persönlichen Gegenständen und Schätzen, mit dem es in Begleitung seiner Eltern von der Krippe in die Kita „reist“. Den Koffer leert das Kind dann mit dem/der neuen Bezugserzieher/-in sowie seinem Paten/seiner Patin und sucht neue Plätze für seinen Inhalt.
- Geben Sie den Kindern, die wechseln, ihre aktuellen Lieblingsspielzeuge aus der Krippe als Leihgabe für eine bestimmte Zeit mit in die neue Kita-Gruppe. Darüber hinaus sollte es den Kindern in den ersten Wochen nach dem Wechsel möglich sein, ihre vorherige Krippengruppe zu besuchen.
- Achten Sie darauf, dass die Kinder den veränderten Tagesablauf in den neuen Kita-Gruppen visualisiert durch Fotos vorfinden, sodass sie diesen nachvollziehen können.
- Ähnlich wie beim Übergang von der Familie in die Krippe empfiehlt sich nach ca. acht bis zwölf Wochen ein Reflexionsgespräch der Erzieher/-innen mit den Eltern der neuen Kinder, um den Übergangsprozess gemeinsam zu beleuchten.
All diese Komponenten können dazu beitragen, dass sich das jeweilige Kind der bevorstehenden Umbruchsituation nicht ausgeliefert fühlt, sondern sich als aktiv mitgestaltend in diesem Prozess erleben kann.