NigeriaDas Geschäft mit der Christenverfolgung

Radikale Muslime in Nigeria ermorden und unterdrücken Christen, ohne dass der Regierungschef Muhammadu Buhari eingreift. Das beklagt Obiora Ike, der vormalige Generalvikar des Bistums Enugu im Süden des afrikanischen Landes. Er fordert die internationale Gemeinschaft auf, „sich für die Christen in Nigeria und der gesamten Region einzusetzen, bevor es zu spät ist und ganze Landstriche von allen nicht-muslimischen Religionen gesäubert und endgültig der Scharia, dem islamischen Recht, unterstellt sind“. Im vergangenen Jahr sind laut Ike mehr als dreitausend nigerianische Christen von islamischen Terrorgruppen „kaltblütig massakriert“ worden. Der Präsident – ein „fanatischer Muslim“ – lasse die Mörder christlicher Bürger nicht verfolgen.

Offiziell garantiert Nigerias Verfassung Religionsfreiheit. Doch habe eine muslimische Elite bereits zwölf der 36 Bundesstaaten der Scharia unterworfen, erklärte Ike. Die islamischen Gesetze hindern Christen, neues Land für Kirchbauten zu kaufen. In den christlich geprägten Gegenden Nigerias dürften Muslime dagegen frei Moscheen bauen und ihren Glauben leben. Von den zweihundert Millionen Nigerianern sind ungefähr die Hälfte Christen, die andere Hälfte Muslime. Das amerikanische „Pew Research Center“ geht davon aus, dass Muslime schon in wenigen Jahren eine deutliche Mehrheit stellen.

Westeuropa und die USA reagieren auf die Christenverfolgung in Nigeria nur mit „Lippenbekenntnissen“, so die „Plattform Solidarität mit verfolgten Christen“. Das liege an Geschäftemachern, etwa Waffenhändlern, die von religiöser Gewalt profitieren. In der ersten Hälfte von 2020 haben deutsche Firmen Waffen im Wert von 1,5 Millionen Euro nach Nigeria verkauft, so das Wirtschaftsministerium im Rüstungsexportbericht. Nigeria ist die größte Volkswirtschaft Afrikas.

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