Überraschend positiv: Religionsfreiheit im Jahr 2019

Aus Sicht von „Missio“ in Aachen war 2019 ein gutes Jahr für die Religionsfreiheit. „Weltweit und in Deutschland nimmt das Bewusstsein für die religionsverbindende Notwendigkeit, sich für Religionsfreiheit einzusetzen, zu“, erklärte das katholische Hilfswerk. Trotz vieler Konflikte könne eine positive Bilanz gezogen werden, hieß es in einem Blog. „In der deutschen Politik wird das Thema Religionsfreiheit immer stärker beachtet.“ In Regierung, Auswärtigem Amt und im Entwicklungsministerium entstünden „immer mehr Stäbe, Stellen und Kompetenzzentren, die sich für Religionsfreiheit weltweit einsetzen. Das war vor fünf, zehn Jahren noch nicht der Fall. Auch in den Debatten des Bundestags wird das Thema Religionsfreiheit immer öfter – und differenzierter – aufgegriffen.“

Als Beispiele für Erfolge nannte „Missio“ den Freispruch für die pakistanische Christin Asia Bibi, die wegen angeblicher Blasphemie zum Tod verurteilt worden war. Auch seien sieben unschuldig zu lebenslanger Haft verurteilte Christen in Indien nach elf Jahren freigesprochen worden. „Die Beispiele zeigen, dass wir in Deutschland nicht ohnmächtig sind, wenn es gilt, sich … für Religionsfreiheit einzusetzen und diskriminierten, bedrängten und verfolgten Christinnen und Christen weltweit zu helfen. Beides gehört ganz eng zusammen“, erklärte das Hilfswerk. „Erfolgreich war der Einsatz für Religionsfreiheit, weil er über Religionsgrenzen hinweg erfolgte.“

Zum vollständigen Bild gehört freilich auch, dass es gerade rund um Weihnachten wieder dschihadistische Anschläge in Afrika gegeben hat. In Burkina Faso starben bei Anschlägen 130 Menschen. Aus Sicherheitsgründen untersagte die Regierung alle Weihnachtsfeiern in dem muslimisch geprägten Land. In Nigeria griff die Terrorgruppe Boko Haram ein von Christen bewohntes Dorf an. Zudem wurde ein Hinrichtungsvideo veröffentlicht. In der somalischen Hauptstadt Mogadischu starben mehr als neunzig Menschen durch eine Autobombe. Der Ökumenische Rat der Kirchen erklärte angesichts dieser neuen Welle von Gewalt: „Angriffe auf unschuldige Menschen im Namen einer Religion können und sollten von keiner Religion akzeptiert werden.“

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