Materialien
- 1 Rolle Tapetenpapier
- dicke Blei-, Farb- und/ oder Wachsmalstifte
- ggf. Stoff - und Wollreste
- grüne und rote Klebepunkte, Haftnotizzettel oder Bauklötze
Los geht’s:
Versammeln Sie die Kinder im Sitzkreis. Laden Sie sie dazu ein, sich darüber auszutauschen, welche Gefühle es in ihnen auslöst, wenn sie an unterschiedlichen Körperstellen berührt werden. Fragen Sie bspw.:
- Welche Berührungen mögt ihr und welche nicht, z. B. wenn euch jemand an die Hand nimmt, über den Rücken oder den Kopf streicht, am Bauch kitzelt oder in die Wange zwickt? Wie fühlt ihr euch dabei?
- An welchen Stellen eures Körpers findet ihr es angenehm, berührt zu werden und an welchen nicht, z. B. am Kopf, an den Armen, am Bauch oder an den Füßen?
Schlagen Sie vor, gemeinsam einen Körperumriss für jedes Kind zu gestalten und an diesem zu markieren, wo sich das jeweilige Kind gern berühren lässt und wo nicht.
Körperumrisse gestalten und besprechen
Die Kinder gehen paarweise zusammen. Jeweils ein Kind legt sich rücklings auf ein Stück Tapetenpapier und streckt Arme und Beine vom Körper weg. Das Partnerkind umrandet den Körperumriss mit einem dicken Blei-, Farb- oder Wachsmalstift. Anschließend tauschen die Kinder, sodass für jede/-n ein Körperumriss entsteht. Nun gestalten die Kinder ihre Körperumrisse nach Belieben, z. B. indem sie diese farbig ausmalen, Körpermerkmale wie Augen, Bauchnabel und Geschlechtsorgane hineinzeichnen und/oder sie mit Stoff - und Wollresten bekleben. Besprechen Sie, dass jedes Kind seinen Körperumriss nach eigenen Vorstellungen gestaltet und achten Sie darauf, dass die Kinder diese nicht gegenseitig negativ bewerten.
Legen Sie die gestalteten Körperumrisse anschließend in der Raummitte aus und tauschen Sie sich mit den Kindern über diese aus. Fragen Sie bspw.:
- Sehen alle Körperumrisse gleich aus? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es?
- Welche Körperteile habt ihr eingezeichnet und wie heißen diese, z. B. Mund, Bauchnabel, Po, Scheide und Penis?
Unterstützen Sie die Kinder ggf. dabei, die Körperteile korrekt zu benennen und beachten Sie dabei auch die Körperteile auf den Rückseiten der Umrisse.
Wo sind Berührungen erlaubt und wo nicht?
Bitten Sie die Kinder nun, mit grünen und roten Klebepunkten, Haftnotizzetteln oder Bauklötzen an ihren Körperumrissen zu markieren, wo sie Berührungen mögen (grün) und wo nicht (rot). Betrachten Sie anschließend gemeinsam alle markierten Körperumrisse und sprechen Sie über diese, z. B.:
- Wo seht ihr Unterschiede und Gemeinsamkeiten?
- Gibt es Körperstellen, an denen viele von euch Berührungen angenehm oder unangenehm finden?
- Wer mag es bspw., sich am Bauch berühren zu lassen? Gibt es jemanden, der das gar nicht mag und warum?
Besprechen Sie gemeinsam, dass jedes Kind im Hinblick auf körperliche Berührungen individuelle Vorlieben und Grenzen hat. Zudem hat jedes Kind jederzeit das Recht, selbst zu entscheiden, ob, wo bzw. von wem es berührt werden möchte oder nicht. Beachten Sie die Grenzen der Kinder bspw. auch, wenn Sie Massagen und/oder Entspannungsgeschichten durchführen. Besprechen Sie zudem, was die Kinder tun können, wenn jemand sie gegen ihren Willen berührt, z. B. laut „Stopp“ oder „Nein“ sagen, weggehen und/oder sich Unterstützung holen. Falls Kinder in diesem Zusammenhang von übergriffigen Situationen berichten sollten, besprechen Sie dies zunächst in einem ruhigen Setting mit dem Kind sowie anschließend im Team und schalten Sie ggf. eine Beratungsstelle ein.
TIPP: Falls gewünscht, können sich jeweils zwei Kinder, die ein vertrauensvolles Verhältnis zueinander haben, gegenseitig fragen, wo sie Berührungen mögen, und sich an diesen Körperstellen massieren. Begleiten Sie dies feinfühlig und akzeptieren Sie es, wenn sich Kinder daran nicht beteiligen möchten.
Zusammenarbeit mit Eltern
- Falls gewünscht, nehmen die Kinder ihre markierten Körperumrisse mit nach Hause. Informieren Sie die Eltern vorab darüber, wie Sie das Thema mit den Kindern in der Kita bearbeitet haben.
- Ermuntern Sie die Eltern, sich mit ihren Kindern über die Körperumrisse sowie über ihre Vorlieben und Grenzen im Hinblick auf Berührungen auszutauschen.