Digitaler ZeichenblockAuf dem Tablet malen und zeichnen

Zum Malen gehören Stift und Papier? Nicht unbedingt. Ein durchdachter Einsatz von passender Software auf einem Tablet kann die kreative Entfaltung von Kindern sinnvoll erweitern.

Digitaler Zeichenblock
© MJa

Wann digitales Malen sinnvoll ist

Wenn Kinder ein Tablet zum Zeichnen nutzen, erfahren sie sich selbst als aktiv Gestaltende. Dabei soll es allerdings nicht darum gehen, Stift und Papier zu ersetzen. Vielmehr kann das Malen auf dem Tablet Kindern weitere Möglichkeiten eröffnen, sich kreativ auszudrücken. Verschiedene Stift- und Pinselarten, Sprüh- und Klecksfarben, Stempel und Filter können zu ganz anderen Werken inspirieren. Und falls etwas nicht mehr gefällt, ist es schnell gelöscht. Mit einem solchen Malprogramm auf dem Tablet entdecken die Kinder ein digitales Medium und dessen Werkzeuge – so ergeben sich mit der Zeit ein sicherer Umgang damit sowie ein Verständnis für die Prozesse.

Welche Absprachen im Team notwendig sind

Es ist möglich, dass Kolleg(inn)en im Team dieser Idee kritisch oder ängstlich gegenüberstehen – möglicherweise, weil sie selbst wenig Erfahrungen mit dem Einsatz digitaler Medien haben. Deswegen ist es wichtig, sich Zeit für einen Austausch im Team zu nehmen und die folgenden Fragen zu klären:

  • Welche Anwendung wollen wir nutzen? Es gibt verschiedene empfehlenswerte Apps bzw. Browseranwendungen, z. B. Kritzelklub, Tuxpaint oder Coosibox. Am besten ist es, zwei oder drei zunächst selbst auszuprobieren und sich darüber auszutauschen. In der Datenbank „Apps für Kinder“ vom Deutschen Jugendinstitut lässt sich gezielt nach Kreativapps suchen (s. Link-Tipp).
  • Welcher Altersgruppe ermöglichen wir diese Aktion? Dies hängt u. a. von der App ab, für die Sie sich entscheiden. Manche sind bereits für jüngere Kinder geeignet, andere eher für ältere. Kinder können die Anwendungen i. d. R. ab vier Jahren gut nutzen.
  • Wie lange können die Kinder das Tablet nutzen? Die Nutzungszeit sollte unterhalb von 30 Minuten liegen. Wichtig ist, dass den Kindern die Zeitbegrenzung bekannt ist.
  • Wo kommt das Tablet zum Einsatz? Für eine digitale Malaktion brauchen Sie kein Atelier. Die Kinder nutzen das Gerät am besten an einem aufgeräumten Tisch, auf dem z. B. keine offenen Getränke stehen.
  • Wie gestalten wir die Einführung des Malprogramms? Die Einführung sollte eine pädagogische Fachkraft übernehmen, die sich im Umgang mit dem Tablet und seiner Anwendung sicher fühlt. Zum Kennenlernen des Programms bietet es sich an, wenn sich die Kinder einzeln und in Ruhe damit beschäftigen.

Wie Kinder damit kreativ sein können

Um die Kinder erfahren zu lassen, was mit der Anwendung neben dem freien Malen noch alles möglich ist, eignen sich auch folgende Anwendungen:

  • Funktionen kennenlernen: Zeigen Sie den Kindern zur Einführung, wie sie z.B. dicke oder dünne Pinsel verwenden, mit dem Radiergummi wieder löschen, die Farben wechseln oder das Werk speichern, um später weiterzumalen. Lassen Sie die Kinder dann selbst weitere Funktionen entdecken. Dabei können sie sich auch gegenseitig unterstützen, falls bspw. ein Kind nicht mehr weiß, wo es den Radiergummi findet. Im Anschluss an die Einführung ist es wichtig, den Kindern regelmäßig die Gelegenheit zu geben, das Tablet zu nutzen, sodass sich das Wissen vertieft.
  • Techniken vorgeben: Je nach Anwendung können Sie den Kindern eine bestimmte Technik vorgeben, mit der sie dann zeichnen, z.B. nur mit Stempeln, mit der Sprühdose, mit Klecksen. Wenn es sich anbietet, können Sie in einem zweiten Schritt eine weitere Technik nennen, die die Kinder auf demselben Bild anwenden.
  • Stift oder Finger: Tablets lassen sich nicht nur mit dem Finger bedienen, es gibt auch sog. Eingabestifte für den Touchscreen. Die Kinder können mit einer Malanwendung testen, welche Unterschiede sie bei der Bedienung mit Finger bzw. Eingabestift feststellen. Es gibt sicherlich Techniken oder Formen, die sich mit dem Stift leichter zeichnen lassen, während bei anderen der Finger die bessere Wahl ist.
  • Gemeinschaftsbild: Hier zeichnen drei bis vier Kinder gemeinsam am Tablet. Ein Kind beginnt und zeichnet etwas. Die anderen Kinder vervollständigen dann nacheinander das Bild. Sie können die individuelle Zeichenzeit begrenzen, bspw. mit einer Sanduhr.

Wie und wo die Kinder ihre Werke präsentieren

Ausgewählte Werke der Kinder drucken Sie gemeinsam aus und gleichen die Ergebnisse mit dem Bildschirm ab. Insbesondere die verwendeten Farben können sich im Ausdruck stark unterscheiden. Die Werke eignen sich gut für eine Kita-Ausstellung im Eingangsbereich – so können auch die Eltern sehen, was die Kinder am Tablet gestalten.

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