Südkorea muss Abtreibungen erlauben

Ein grundsätzliches Verbot von Abtreibungen verstößt gegen das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und ist deshalb verfassungswidrig. So hat das oberste Gericht in Südkorea geurteilt. Es setzte eine Frist bis zum Ende des nächsten Jahres, um das Strafrecht anzupassen und Abtreibungen zu „entkriminalisieren“.

Bislang hatte Südkorea eine der strengsten Regelungen in Asien. Abtreibungen waren allein aus medizinischen Gründen und nur nach einer Vergewaltigung erlaubt. Laut Schätzungen sollen dennoch jährlich mehr als 50 000 Frauen eine Schwangerschaft abgebrochen haben, illegal.

Die meisten asiatischen Länder, allen voran China und Indien, haben vergleichsweise laxe gesetzliche Regelungen. Nur wenige Länder untersagen Abtreibungen klar, etwa die „katholischen“ Philippinen.

In Südkorea gibt es eine starke Gruppe reformatorischer Kirchen, viele pfingstlich-charismatisch geprägt. Katholiken machen acht Prozent der Bevölkerung aus. Aus Rücksicht auf die Christen hat man lange am Verbot von Abtreibungen festgehalten. Doch auch in Südkorea hat sich das gesellschaftliche Klima gewandelt: Inzwischen bezeichnet sich die Mehrheit der Bevölkerung – 56 Prozent – als konfessionslos.

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