Zum Wintersemester 2019/20 nimmt das Institut für Katholische Theologie an der Berliner Humbold-Universität (HU) wie geplant seinen Betrieb auf. Das gab die Universität gemeinsam mit dem Erzbistum Berlin und der Berliner Senatskanzlei Wissenschaft und Forschung Ende März bekannt. Der Hochschulvertrag für die Jahre 2018 bis 2022 zwischen Land und Universität sieht vor, dass das Seminar für Katholische Theologie, das zur Zeit an die Freie Universität angegliedert ist, an die HU verlagert wird. Die beiden Professuren des Instituts werden um drei Professuren aufgestockt. Mit der bereits an der HU bestehenden Guardini-Professur für Religionsphilosophie und katholische Weltanschauung wird das neue Institut sechs Professuren umfassen. Von den etwa 140 Bewerbungen – davon ein Zehntel Frauen – wurden 22 Kandidaten – davon ein Drittel Frauen – für die universitätsöffentlichen Probevorträge ausgewählt. Das Institut wird Lehramtsstudiengänge sowie einen Monobachelorstudiengang „Religion und Gesellschaft“ anbieten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem pluralistischen und säkularen Kontext, den die katholische Theologie in Berlin vorfindet, sowie auf dem Verhältnis zur protestantischen Theologie und den anderen Religionen. Gründungsdirektor Johannes Helmrath sprach von einem „Leuchtfeuer akademischer Theologie“.
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch betonte, dass ohne die Rede von Gott den Wissenschaften die wissenschaftliche Reflexion auf eine grundlegende Dimension des Menschen fehle. Dem Institut wird ein besonderesVermächtnis zuteil: Die 36.000 Bände umfassende Bibliothek des 2018 verstorbenen Kardinals Karl Lehmann wird von Mainz nach Berlin verlagert werden. Das neue Institut wird in einem ehemaligen Gebäude der Charité untergebracht, gelegen neben der Berliner Katholischen Akademie. Julia-Maria Lauer