KatastrophenChurches for Future

Wer ist schuld an den Katastrophen in der Welt? Gibt es noch Hoffnung? In der gesellschaftlichen Debatte um den Klimawandel stellen sich die großen Fragen der Menschheit mit neuer Aktualität. Und die Kirche hat Antworten.

Die gesellschaftliche Debatte über den Klimawandel kann auch eine Chance für die Kirchen bedeuten, stellte der Münchener Professor für christliche Sozialethik Markus Vogt bei einem Vortrag an der Ludwig-Maximilians-Universität München fest. Durch die Sorge um die Zukunft der Menschheit werden wieder grundlegende Fragen nach dem Leben, seinem Sinn und seiner Zukunft gestellt. Auch bei der Suche nach einem ökologisch zukunftsfähigen Lebensstil können sich die Kirchen kompetent einbringen. Immerhin blicken sie auf einen jahrtausendealten Erfahrungsschatz von „Erzählungen vom Selbstverständnis des Menschen und seiner Welt, der Dramen von Schuld und Vergebung, Gewalt und Versöhnung, Hass und Liebe, von Hoffnung, Scheitern und Fortschritt“ zurück.

Für Vogt verschiebt sich die Gottesfrage von „Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?“ zu der Frage, wie die Gesellschaft wegkommt von Konsumorientierung und Nationalismus. Ein Hauptproblem der ökologischen Krise sei ein übertriebenes Fortschrittsdenken, das nicht nach den gesellschaftlichen und ökologischen Kosten fragt. Die Kirchen könnten ein Gegenkonzept anbieten, das auf Solidarität mit allen Mitgeschöpfen und Demut vor der Umwelt und damit vor dem Schöpfergott baut. Dabei dürfe die Kirche nicht in die Rolle der „obersten Moralagentur“ verfallen, sondern sie solle im Sinne einer „Moral jenseits des Moralisierens“ ihre ethische Kompetenz beitragen. Es sei allerdings eine Gratwanderung, den religiösen Kern des Umweltschutzes aufzuzeigen, ohne den Naturalismus als „Heilslehre“ oder den Naturschutz als „Ersatzreligion“ misszuverstehen.

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