Anzeige: Die Hoffnung weitertragen. Von  Katharina Barth-Duran

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  • Verwerfungen in Gesellschaft und KircheTaufgespräche im säkularen Umfeld

    Die Zeichen für das Ende einer christentümlichen Gesellschaft sind überdeutlich. Wir können doch in dieser völlig und ganz und gar anders gewordenen Landschaft, in dieser Erlebnis- und Spaßgesellschaft, in diesem Zeitalter des Jetset, in dieser Lebewelt der legalisierten aktiven Sterbehilfe und der eminent großen Gefahren der Manipulation im Bereich der Biotechnik, in dieser Epoche einer rücksichtslosen Geldgier, in einer Welt der ambivalenten Dimensionen von Globalisierung und des Zusammenschrumpfens der Werteordnung auf Wertpapiere, nicht einfach so weitermachen wie bisher, als wäre nichts geschehen, als hätte sich in den letzten 20 bis 30 Jahren nichts verändert.

Kindertaufe & Erwachseneninitiation

Heutzutage wird normalerweise in einem eigenen Gottesdienst bzw. Tauffeier getauft. Diese Feiern können entweder Wortgottesdienste oder Eucharistiefeiern sein und bleiben meist im Rahmen der Familie und Angehörigen. Seltener finden Taufen in Sonntagsgottesdiensten statt, bei denen die gesamte Gemeinde beiwohnt und mitfeiert. Traditionellerweise werden auch heute noch in der Osternacht Kinder und Erwachsene getauft sowie das Taufwasser für das kommende Jahr geweiht. Zentraler Ort hierfür ist das Taufbecken. Taufbecken gibt es in unterschiedlichen Formen: Am gebräuchlichsten ist ein Taufstein, bei dem nur der Kopf über das Becken gehalten wird. Teilweise können Taufbecken aber auch so groß sein, dass selbst Erwachsene komplett untertauchen können. Damit folgen sie den ursprünglichen Vorbildern aus den ersten Jahrhunderten der Kirche.

Tauffeiern haben eine sehr reichhaltige, symbolhafte Liturgie. Zentraler Akt der Taufe ist das dreimalige Übergießen (meist des Kopfes) mit Wasser gemeinsam mit den Worten: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Darüber hinaus ist die Feier der Taufe durch viele Riten angereichert, die oft bis in die Zeit der frühen Kirche zurückreichen, wie z.B. die Salbung der Stirn, das Anziehen eines weißen Taufgewand oder das Entzünden der Taufkerze an der Osterkerze. Die Tauffeier wird in der Regel mit einem Priester oder Diakon begangen. In Notsituationen wie z.B. in Todesgefahr darf aber jeder Christ (und auch ein Nichtchrist) taufen, wenn er in der angemessenen Intention die Taufformel spricht und den Täufling dabei mit Wasser übergießt.

In der Taufvorbereitung gibt es heute eigentlich keine klassische Katechese wie z.B. bei der Erstkommunion oder Firmung. Das hängt damit zusammen, dass vor allem Kindertaufen bzw. genauer Säuglingstaufen üblich sind. Bei der Kindertaufe geht es vor allem um die Vorbereitung der Eltern und ggf. auch der Taufpaten. Dies geschieht normalerweise in Gesprächen mit dem Priester oder Diakon, der das Kind taufen wird. Den Eltern soll damit die Bedeutung der Taufe nähergebracht werden. Es werden aber auch die Riten während der Feier der Taufe besprochen. Hierbei besteht meist Raum zur Mitgestaltung z.B. durch die Auswahl der Lesungen oder auch der Fürbitten.

Dennoch gibt es auch heute – wenn auch in geringerem Maße – die Taufe von Erwachsenen. Bei der Erwachseneninitiation ist die Taufe ein viel bewussterer Schritt: Nicht die Eltern und Paten treten stellvertretend für den Glauben ein, sondern der Taufbewerbende selbst. Zur Vorbereitung dient daher eine intensive Zeit der Beschäftigung mit dem Glauben. Diese Zeit wird seit der alten Kirche als Katechumenat und die sich Vorbereitenden daher als Katechumenen bezeichnet. Was folgt ist eine schrittweise Eingliederung in die Gemeinde, bspw. durch verschiedene gottesdienstliche Feiern auf dem Weg zur Taufe oder idealerweise auch durch die Anknüpfung an eine Gruppe innerhalb der Gemeinde. Die Taufe wird bei Erwachsenen auch oftmals in Verbindung mit den anderen sogenannten Initiationssakramenten (v.a. Erstkommunion, aber auch Firmung) gefeiert.

Es gibt viele Elemente, die im normalen Glaubensleben an die Taufe erinnern sollen. Dazu gehören u.a. die gesprochene oder auch gesungene Erneuerung des Taufversprechens in Gottesdiensten aber auch die Tauferinnerung z.B. durch ein Kreuzzeichen mit Weihwasser beim Betreten einer Kirche oder Riten zur Besprengung mit Weihwasser im Gottesdienst.

Im Anschluss an die Taufe wird meist gemeinsam mit der Familie gefeiert. Häufig wird den Neugetauften eine (Kinder-)Bibel oder ein Kreuz geschenkt. Gerade die Kindertaufe wird heute aber auch kritisch angefragt, wenn bspw. die freie und vollends persönliche Entscheidung der betroffenen Person, in die Kirche einzutreten, gefordert wird.

Nils Thomas