Kinderfreie ZeitDarf ich die kinderlose Zeit vermissen?

Christian Hanne schreibt über die täglichen Herausforderungen des Vaterseins
Christian Hanne schreibt über die täglichen Herausforderungen des Vaterseins© excogito

Wir Eltern lieben unsere Kinder. Sie bereichern unser Leben, erfüllen uns mit Freude, sind unser größtes Glück und wir würden sie gegen nichts in der Welt eintauschen. Doch dann kamen Corona, Social Distancing und Homeoffice bei gleichzeitigem Homeschooling oder Home-Kindergardening und wir haben sehr viel Zeit mit unseren Kindern verbracht. Sehr viel. Ununterbrochen. Pausenlos. Tag und Nacht. 24/7.

Da kann es doch mal den einen oder anderen Moment geben, in denen Eltern denken, ohne Kinder war auch nicht alles schlecht. Ausschlafen zum Beispiel. Ungestört ein gutes Buch lesen. Mal für sich alleine sein und einen Gedanken zu Ende denken. In Ruhe auf Toilette sitzen. (Himmlisch!) Einfach nicht dröllfzigmal in der Stunde „Papa! Papaa! Papaaa! Papaaaaaaaaaaaaaaaaa!“ hören müssen.

Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie manchmal die Zeit vor der Geburt Ihrer Kinder vermissen. Das ist okay. Im Gegenteil: Verschaffen Sie sich sogar ab und an kinderlose Freiräume. Beispielsweise ein Wochenende zu zweit. (Oder noch besser: alleine!) Das füllt Ihre Energiespeicher auf und Sie freuen sich dann umso mehr auf Ihre Kinder. Außerdem wird Ihnen bewusst, was Sie früher ohne Kinder alles versäumt haben. Beispielsweise morgens neben einem kleinen Engel aufwachen, der so niedlich schlummert, dass Ihnen das Herz aufgeht. (Okay, dieser Engel hat Ihnen in der Nacht mehrmals ins Gesicht getreten, aber was soll’s.) Oder im Wohnzimmer so richtig zu „Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann“ abzugehen. Oder philosophische Fragen wie „Können Popel weinen?“ gestellt bekommen. Diese unvergesslichen Erlebnisse haben Sie nur mit Kindern. Mal in Ruhe aufs Klo gehen zu können, wäre trotzdem schön.