Bindehautentzündung bei KindernAua, mein Auge

Bindehautentzündungen sind meist harmlos, aber dafür sehr unangenehm

Wenn Kinderaugen geschwollen und gerötet sind, steckt meist eine Bindehautentzündung dahinter
Wenn Kinderaugen geschwollen und gerötet sind, steckt meist eine Bindehautentzündung dahinter© Sasiistock - iStock

Gerötete und geschwollene Augen, die tränen und morgens durch Eiter verklebt sind, gelten als typische Anzeichen für eine Bindehautentzündung. Da die Augen jucken und brennen, reibt Ihr Kind oft daran oder es blinzelt häufig, weil es jetzt empfindlicher auf Licht reagiert.

Die Ursachen sind ganz unterschiedlich. Bei Babys ist häufig noch der Tränenkanal, der die Tränenflüssigkeit vom Auge in die Nase ableitet, verklebt, sodass sich durch den Tränenstau Bakterien vermehren können und es zu Entzündungen kommt. Bei älteren Kindern sind die Auslöser Infektionen durch Bakterien oder Viren, eine Allergie (zum Beispiel Heuschnupfen), Fremdkörper wie Sandkörnchen oder schlicht eine Reizung der Bindehaut durch Rauch, Chlorwasser oder grelles Licht. Auch bei einer Erkältung können die Bindehäute der Augen mit betroffen sein: Einerseits können Keime, typischerweise Viren, über den Tränenkanal von der Nase aus zu den Augen hochwandern und dort eine Entzündung auslösen. Andererseits kann vor allem bei erkälteten Kleinkindern die Tränenflüssigkeit verdunsten, sodass die darin enthaltenen Schleim- und Fettpartikel auf dem Auge zurückbleiben und dieses verkleben.

Bei einer Entzündung der Augen sollten Sie mit Ihrem Kind immer zum Augenarzt gehen, da Sie ohne Untersuchung die Ursache nicht sicher feststellen können. Vereinbaren Sie sofort einen Termin, wenn Ihr Kind über Sehstörungen klagt, das Bewegen der Augen wehtut oder wenn Sie als Ursache einen Fremdkörper oder eine Verletzung vermuten – die Beschwerden entwickeln sich hier innerhalb weniger Stunden und es ist meist nur ein Auge betroffen.

Eine Bindehautentzündung durch Viren oder Bakterien ist ansteckend. Daher sollte Ihr Kind mit eitrigen Augen zu Hause bleiben. Hochansteckend ist die viral bedingte epidemische Bindehautentzündung durch Adenoviren. Dabei sind üblicherweise beide Augen betroffen, meist auch die Lymphknoten im Ohrbereich vergrößert und die Kinder haben zusätzlich leichte grippeähnliche Beschwerden. Um eine Verbreitung dieser Infektion zu verhindern, sollte Ihr Kind zu Hause bleiben, bis die Rötung der Augen vollständig abgeklungen ist.

Einer Bindehautentzündung vorzubeugen ist nur bedingt möglich. So können Sie etwa Zugluft vermeiden und Ihrem Kind bei Sonne eine Sonnenbrille oder eine Kappe aufsetzen. Mit schmutzigen Fingern sollte sich Ihr Kind nicht die Augen reiben, daher die Hände regelmäßig mit Seife waschen. Vermeiden Sie es außerdem, Handtücher und Waschlappen mit anderen Personen zu teilen und waschen Sie diese regelmäßig bei 60° C.

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Eine Behandlung mit Muttermilch ist keine gute Idee. Zwar wird dieser eine antibakterielle Wirkung zugesprochen, jedoch ist sie gegen Keime, die eine Bindehautentzündung auslösen, völlig unwirksam. Außerdem kann sie im ungünstigsten Fall selbst mit Keimen belastet sein.

Erste Hilfe bei Bindehautentzündung

  1. Um den Juckreiz zu lindern, einen frischen Waschlappen alle 10 Minuten unter kaltem Wasser auswaschen und auf die Augen legen. Kinder sollten möglichst nicht an den Augen reiben, weil dies zusätzlich reizt und die Ausbreitung von Bakterien fördert.
  2. Verklebte Augen mit lauwarmem Wasser oder Kochsalzlösung (0,9 Prozent) aus der Apotheke auswaschen. Noch besser wirkt Augentrosttee: 1 Teelöffel in 250 Milliliter kaltes Wasser geben, aufkochen lassen, nach 2 Minuten abseihen und lauwarm verwenden.
  3. Auch in homöopathischer Form hat sich Augentrost (Euphrasia) bewährt. Er kann als Globuli oder Tablette in der Potenz D12 eingenommen werden; anfangs stündlich bis zweistündlich 5 Globuli oder 1 Tablette und an den nächsten Tagen bei Bedarf noch dreimal täglich. Euphrasia Augentropfen zwei- bis dreimal täglich ins Auge tropfen.
  4. Da betroffene Kinder lichtscheu sind, sollten sie sich überwiegend im Haus aufhalten. Scheint die Sonne herein, Vorhänge zuziehen; draußen eine Sonnenbrille tragen.
  5. Sollten antibiotische Augentropfen oder Augensalbe notwendig sein, wird der Arzt sie verschreiben, ebenso antiallergische Mittel.

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