Vereinbarkeit von Familie und BerufBrauchen Kitas flexiblere Öffnungszeiten?

Hier sagen eine pädagogische Fachkraft und ein Elternteil ihre Meinung zu einem brisanten Thema aus dem Kitaalltag.

Das sagt die Erzieherin

Unser Haus versucht, familiengerechte Öffnungszeiten anzubieten, Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr. Diese können von den Eltern flexibel gebucht werden, zum Beispiel kann ein Kind an zwei Tagen in der Woche bis 14.30 Uhr und an den anderen Tagen nur bis 13 Uhr in der Einrichtung sein. Dadurch lässt sich für viele Familien der Berufs- und Familienalltag mit den Betreuungszeiten gut abdecken. Für uns bedeutet das aber, dass wir mit vielen Teilzeitkräften arbeiten und die langen Dienste von den Vollzeitkräften geleistet werden müssen. Dies zeigt sich auch bei Krankheitswellen oder in Urlaubsphasen, denn auch hier müssen zumeist die Vollzeitkräfte die Dienste abdecken. Es ist mir wichtig, dass die Kinder und Eltern auch im Frühdienst eine Kontinuität erfahren. Die Kinder, welche in die Frühdienstgruppe gehen, wissen, wenn ich am Morgen in die Kita komme, ist immer die gleiche Fachkraft für mich da. So wird eine reibungslose Ablösung von Mama oder Papa ermöglicht. Wenn alle an einem Strang ziehen, ist alles möglich. Ich bin sehr glücklich darüber, dass dieses Teamwork bei uns so gut funktioniert.

Katrin Born, Erzieherin in der Kath. Kindertagesstätte St. Sebastian in Eppertshausen und Fachkraft für den Situationsansatz

Das sagt die Mutter

Ja, flexible Öffnungszeiten finde ich sehr wichtig. Ich frage mich, wie eine Regelgruppe überhaupt noch funktionieren kann, wenn beide Elternteile für den Unterhalt der Familie sorgen müssen. Das flexibelste Arbeitszeitmodell der Arbeitgeber bringt den berufstätigen Eltern recht wenig, wenn die Kitas nicht mitspielen. Für mich als berufstätige Mama von zwei Kindern wären flexiblere Öffnungszeiten in unserer Kita von Vorteil. Durch meinen langen Arbeitsweg bin ich darauf angewiesen, ganze Tage zu arbeiten. Dies ist mir nur mithilfe meiner Eltern und Schwiegereltern möglich, da diese bereit sind, die Kinder zweimal in der Woche in der Kita abzuholen und nachmittags zu betreuen. Eltern, die keine familiäre Unterstützung in der Nähe haben, haben es noch schwerer, Beruf und Familie zu vereinen.

Yvonne Müller, arbeitet im Marketing und ist Mutter von zwei Kindern  

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