Die Salutogenese beschäftigt sich mit der Entstehung und Erhaltung von
Gesundheit. Der Begriff geht auf den Medizinsoziologen Aaron Antonovsky1
zurück. Er befasste sich mit der Frage, was Menschen – trotz schwieriger
Lebens- und Arbeitsbedingungen – gesund erhält. Wie Menschen ihre
eigene Gesundheit bewerten, hängt davon ab, wie sie eine Situation einschätzen,
also: Wie stressig, gefährlich oder herausfordernd ist sie?
Um Stress bewältigen zu können, brauchen Menschen sogenannte Widerstandsressourcen.
Dazu gehören u. a. ein positives Selbstwertgefühl, soziale
Beziehungen oder die Verfügbarkeit von Arbeit und Geld.
Wie gut jemand mit belastenden Situationen umgehen kann, ist auch von
bisher gemachten Erfahrungen abhängig. Antonovsky spricht vom Kohärenzgefühl,
also der Lebenseinstellung eines Menschen, der darauf vertraut,
dass er Ereignisse verstehen kann, dass sich Herausforderungen bewältigen
lassen und dass es sich lohnt zu handeln.
Studien konnten zeigen, dass ein höheres Kohärenzgefühl zwar mit einer
positiven psychischen Gesundheit einhergeht, aber der Zusammenhang
lässt sich nicht für die körperliche Gesundheit nachweisen.
Das Besondere am Modell Antonovskys ist, dass er den Blick auf die Gesundheit
und Gesundheitserhaltung (und nicht auf die Krankheit) lenkt.
Diese Idee hat in den letzten Jahrzehnten verschiedene Ansätze zur Gesundheitsförderung
angeregt.