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Jetzt in die Ausgabe reinhören. Diese Audiodatei stellt die Inhalte der aktuellen Ausgabe vor. Sie wurde mit KI generiert.
Audiotranskription:
Sprecher 1: Herzlich Willkommen. Ja, haben Sie sich eigentlich je gefragt, was genau unter Ihren Füßen so los ist? Also, in der Kita oder im Garten? Klar, Erde, aber äh was noch?
Sprecher 2: Mhm.
Sprecher 1: Vielleicht Regenwürmer bei der Arbeit oder alte Wurzeln, Spuren von was Vergrabenem vielleicht sogar.
Sprecher 2: Ja, genau.
Sprecher 1: Die Zeitschrift Entdeckungskiste, die hat eine Ausgabe dazu gemacht. Unter unseren Füßen: Den Raum unter der Erde erkunden. Und genau da schauen wir heute mal rein. Also, wie Sie als pädagogische Fachkraft mit Kindern auf Entdeckungsreise gehen können, direkt vor der Tür sozusagen.
Sprecher 2: Stimmt.
Sprecher 1: Es geht ja viel ums Beobachten, Anfassen, Ausprobieren.
Sprecher 2: Richtig, das Heft gibt da wirklich viele praktische Ideen. Es greift ja oft die Neugier der Kinder auf, ihre ersten Fragen, warum ist der Boden mal so, mal so? Was machen die Würmer da unten?
Sprecher 1: Genau.
Sprecher 2: Und das Heft hilft dann, diese Theorien der Kinder mit echten Erfahrungen und ja, Wissen zu verbinden. Friedrich Albert Fallou hat das ja schön gesagt: Es gibt in der ganzen Natur keinen wichtigeren, keinen der Betrachtung würdigeren Gegenstand als den Boden.
Sprecher 1: Wow. Ja.
Sprecher 2: Und das Heft ist da auch gut strukturiert. Also, es gibt zum Beispiel Wissen & Verstehen, da zeigt Olga Theisselmann, wie der Boden als Lernort dient. Und dann Planen & Machen: Da gibts ganz konkrete Anleitungen
Sprecher 1: Okay, super. Packen wir doch mal so ein Beispiel aus, oder? Das Miniaturlabor, das klang spannend.
Sprecher 2: Ja, sehr gut.
Sprecher 1: Stellen Sie sich vor, Sie bauen mit den Kindern so eine Art Wurmstation in einem großen Glas. Schicht für Schicht kommt da Kies rein, Sand, Erde und dann sammelt man Regenwürmer und setzt die dazu. Ja. Und was passiert dann?
Sprecher 2: Ja, das ist das Tolle daran. Man macht einen Prozess sichtbar, der sonst verborgen ist. Die Kinder können zuschauen, wie die Würmer Gänge graben.
Sprecher 1: Direkt im Glas.
Sprecher 2: Genau, direkt im Glas und wie sie dabei diese Schichten, die man so schön angelegt hat, durcheinanderbringen, vermischen. Man sieht, wie der Boden lockerer wird und ja, wie durch ihre Verdauung Humus entsteht.
Sprecher 1: Okay.
Sprecher 2: Und man braucht echt nicht viel. Ein Glas, Löffel, die Schichten eben, bisschen Wasser zum Sprühen, Futter.
Sprecher 1: Was fressen die denn? Blätter?
Sprecher 2: Ja, Blätter, Gemüsereste, sowas. Und die Würmer natürlich.
Sprecher 1: Aber ähm ist das nur Zuschauen? Ich kann mir vorstellen, manche Kinder finden Würmer vielleicht erstmal na ja, gewöhnungsbedürftig.
Sprecher 2: Ja, das kann schon sein. Aber genau da liegt ja auch eine Chance, finde ich. Es geht eben nicht nur ums Beobachten.
Sprecher 1: Sondern…
Sprecher 2: Sondern auch um die Pflege. Das Glas feucht halten, die Würmer füttern, die Kinder übernehmen da Verantwortung für Lebewesen.
Sprecher 1: Stimmt.
Sprecher 2: Und diese direkte, ja fürsorgliche Interaktion, die kann Ängste abbauen. Und ganz wichtig, wenn die Würmer fertig sind, also alles durchmischt ist, dann kommen sie wieder raus in die Freiheit.
Sprecher 1: Ah, okay.
Sprecher 2: Das schließt den Kreis, das vermittelt Achtung vor der Natur. Dieses Erleben von Kreisläufen, das ist halt viel mehr als nur drüberlesen.
Sprecher 1: Ja, das leuchtet ein. Vom eher stillen Beobachten jetzt zu was ganz anderem. Es gibt ja auch Hugo Hundertfüßer. Das klingt nach Bewegung und Sprache.
Sprecher 2: Ganz genau. Das ist eine Mitmachgeschichte. Die Kinder hören die Geschichte von Hugo. Der hat hundert Füße und der stampft durch den Wald.
Sprecher 1: Hundert Füße?
Sprecher 2: Ja. Und er will Tieren helfen, aber äh irgendwie sind seine Füße immer im Weg. Er wird immer abgewiesen. Das Spannende ist hier diese Verbindung: Zuhören und sich bewegen.
Sprecher 1: Wie denn?
Sprecher 2: Na ja, die Kinder stampfen wie Hugo, sie rollen sich wie der Mistkäfer Manni aus der Geschichte. Sie ahmen einen Elefantenrüssel nach oder zappeln wie eine Spinne.
Sprecher 1: Aha, das heißt, sie spielen die Geschichte quasi körperlich mit. Fördert das nicht auch das Verständnis viel tiefer, wenn man das selbst macht?
Sprecher 2: Absolut. Das ist Lernen mit allen Sinnen. Und die Geschichte hat ja eine schöne Pointe. Hugo entdeckt nämlich, dass er was ganz besonderes kann.
Sprecher 1: Und zwar…
Sprecher 2: Hundert Schuhe blitzschnell an- und ausziehen und am Ende sollen die Kinder genau das auch probieren. Ihre eigenen Schuhe aus- und wieder anziehen.
Sprecher 1: Ah, super. Das ist ja eine tolle Übung für die Motorik so ganz nebenbei.
Sprecher 2: Genau. Feinmotorik, Koordination verpackt in einer Geschichte, die ja auch soziale Themen anspricht, Ablehnung, die eigene Stärke finden.
Sprecher 1: Also, wir haben jetzt das Miniaturlabor: Naturwissenschaft, Beobachtung, Verantwortung und Hugo Hundertfüßer: Sprache, Bewegung, Koordination.
Sprecher 2: Mhm.
Sprecher 1: Und das sind ja nur zwei Sachen aus dem Heft. Da gibts ja noch viel mehr. Äh „Deckel ab“ – unter Gullydeckel schauen, Barfußpfade anlegen.
Sprecher 2: Mhm.
Sprecher 1: Oder unterirdisch eine Höhle bauen im Bewegungsraum.
Sprecher 2: Ja, genau.
Sprecher 1: Im Garten graben bei „Ein Goldschatz im Garten“.
Sprecher 2: Mhm.
Sprecher 1: Pflanzen beim Wachsen zusehen oder sogar ein ganzes Projekt zum Ökosystem Boden, „Der Alleskönner“.
Sprecher 2: Stimmt, da ist echt viel drin. Sogar ein Poster über Höhlen und was zu den Bremer Stadtmusikanten.
Sprecher 1: Wahnsinn.
Sprecher 2: Ja, zusammenfassend kann man sagen, die Ausgabe ist wirklich äh eine Fundgrube voller Impulse, um das Thema unter unseren Füßen mit Kindern so von zwei bis zehn Jahren lebendig zu machen.
Sprecher 1: Mhm.
Sprecher 2: Der Kern ist eigentlich, den Boden wertzuschätzen, ihn als vielfältigen Lernort zu sehen für Umwelt, Natur, Technik, so wie es Olga Theisselmann ja auch beschreibt. Das, was so selbstverständlich scheint, neu entdecken.
Sprecher 1: Also, was nehmen Sie jetzt daraus mit? Vielleicht ist ja gerade die Wurmstation was für Sie oder die Hugo-Geschichte für die nächste Turnstunde.
Sprecher 2: Ja, genau. Und vielleicht noch ein Gedanke zum Schluss für Sie. Wenn Kinder durch solche Aktionen den Boden als was Lebendiges, Spannendes erleben, was für Fragen kommen dann vielleicht von ihnen? Fragen, an die wir Erwachsene vielleicht gar nicht denken. Was schlummert da noch an Neugier so direkt unter unseren Füßen?