Absurde Züge in der KlimadebatteKlimakiller Kind

Ein absurder Zug der Klimadebatte: Sollen wir auf Kinder verzichten - des Klimas wegen?

Die Zeit drängt. Wenn wir den Ausstoß von Treibhausgasen nicht umgehend senken, wird es eng fürs Weltklima. Diese wissenschaftlich längst untermauerte Erkenntnis muss endlich in der Breite der Bevölkerung ankommen. Deshalb sei hier ausdrücklich auch zu ungewöhnlichen Vorschlägen gegen den menschengemachten Klimawandel aufgerufen. Einfach mal offen angehen, ohne Scheuklappen!

Wie wäre es zum Beispiel, wenn wir alle aufhörten zu atmen? Das würde enorm viel Kohlendioxid einsparen. Zugegeben, bei nochmaligem Nachdenken ist das vielleicht nicht wirklich eine sinnvolle Idee. Aber wie wäre es damit: ein technologisches Verfahren entwickeln, um die von Populisten verbreitete heiße Luft einzufangen? Schöner Gedanke, aber wohl unrealistisch. Sollten wir dann vielleicht einfach überlegen, keine Kinder mehr zu bekommen? – Wie bitte?

Leider ist genau dieser dritte Vorschlag in letzter Zeit immer öfter zu hören, und zwar durchaus ernstgemeint. Als prominente Vertreterin äußerte sich im Sommer die amerikanische Popsängerin Miley Cyrus in diese Richtung. Zusammen mit ihrem damaligen Ehemann Liam Hemsworth habe sie entschieden, keine Kinder in die Welt zu setzen – des Klimas wegen. „Wir wollen uns nicht fortpflanzen, weil wir wissen, dass die Erde nicht damit umgehen kann.“ Hierzulande rechnet die Regensburger Buchautorin und Lehrerin (!) Verena Brunschweiger vor, wie viele Tonnen Kohlendioxid Paare durch den Abschied vom Kinderwunsch einsparen könnten. Der Journalist Christian Geyer beschreibt diese krude Schlagseite der Klimadebatte in der „Frankfurter Allgemeinen“ so: „Das Kleinkind ist gerade dabei, einen Imagewandel… zum klimapolitischen Schädling zu durchlaufen – nach dem Motto: schon wieder ein menschliches Emissionsbündel mehr!“

Was soll man dazu sagen? Was ist das für ein Denken, das Kinder einfach als mathematische Größe oder Mittel der Klimapolitik sieht? Es ist meilenweit entfernt von einer Überzeugung, in der das Leben – jedes Leben – als Geschenk gilt. Sind wir schon derart egoistisch, dass wir ernsthaft darüber sinnieren, lieber auf Kinder zu verzichten als auf unnötige Flugreisen oder täglichen Fleischkonsum? Selbst Grünen-Chef Robert Habeck warnte unlängst in der „Tageszeitung“ vor einem „Klimatotalitarismus“.

Auf Kinder zu verzichten, das kann für das einzelne Paar eine persönliche Entscheidung sein. Es direkt oder indirekt zur erstrebenswerten Maßgabe für alle zu erklären, führt in die Irre. Abgesehen davon, dass der Gedanke zynisch ist gegenüber all jenen Paaren, deren Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Und abgesehen auch davon, dass, wer schon solche Ideen entwickelt, womöglich bald in die Versuchung kommt, auch andere Tabus über Bord zu werfen. Stichwort: klimaverträgliches Frühableben.

Noch einmal Christian Geyer, der diese absurden Gedanken-„Spiele“ entschieden zurückweist: „Das Nichtsein des konkreten Menschen als moralischer Imperativ, um die Gattung vor dem Aussterben zu retten. Der Planet frisst seine Kinder.“

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