Die Frauenfrage ist differenzierter – eigentlich

Einseitigkeiten und Schieflagen in der kirchlichen Frauenfrage bedauert die Wiener Theologin Andrea Riedl. Viele, die sich an der Debatte beteiligen, hätten eine vorgefertigte Meinung, die sie nicht mehr infrage stellen ließen, schreibt sie in der Internet-Reihe „50 Tage, 50 Frauen“. Andrea Riedl kritisiert, dass einerseits das Potential ausgebildeter Theologinnen „oft vernachlässigt oder gegen das ‚einfache‘ kirchlich sozialisierte Ehrenamt ausgespielt“ werde. Auf der anderen Seite werde gerade in der wissenschaftlichen Theologie „zu oft belächelt oder für nicht diskursfähig gehalten, wer offen kirchliche Bindung zeigt beziehungsweise … für eine Institution einsteht, für die die Schlagworte ‚veraltet‘, ‚diskriminierend‘ und ‚machtgierig‘ salonfähig werden“.

Differenzierungen wünscht sich die Kirchengeschichtlerin auch bei den einzelnen Themen der Diskussion. Es reiche nicht, wenn sich die „Frauenfrage“ nur um das Weiheamt dreht. „Es geht unter anderem darum, den Dienst der Diakonin neu zu beleben, Frauen bewusst für die (auch liturgische) Verkündigung einzusetzen, ermutigende Strukturen auf weiblich besetzte Leitungspositionen hin zu fördern.“

Der Blog „50 Tage, 50 Frauen“ ist ein Projekt österreichischer Frauen, verantwortet unter anderem von Angelika Ritter-Grepl vom Frauenreferat der Diözese Innsbruck. Zwischen Ostern und Pfingsten wird auf www.bleibenerhebenwandeln.wordpress.com täglich ein Text veröffentlicht. Autorinnen waren etwa die Grazer Alttestamentlerin Irmtraud Fischer, die Moraltheologin Kerstin Schlögl-Flierl (Augsburg) und Regina Augustin, die Generalsekretärin der Katholischen Frauenbewegung.

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