KolumbienDas Volk will die FARC nicht

Das kolumbianische Volk hat bei der friedlichsten Wahl seit langem klar entschieden und kundgetan, was es von der ehemaligen Guerilla-Gruppe „Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) im politischen Wettbewerb hält: nichts. Bei den Wahlen für die beiden Kammern des Kongresses, den Senat und das Abgeordnetenhaus, erhielt die Liste der ehemaligen Rebellenkämpfer nur 0,34 beziehungsweise 0,22 Prozent.

Nach dem Friedensschluss von Ende 2016 wollte die FARC auch parlamentarisch tätig werden. Außerdem sollen die Untergrundkämpfer, die ihre Waffen abgegeben haben, laut Vereinbarung einen möglichst großzügigen Straferlass erhalten. „Spiegel online“ spricht von einem „desaströsen Ergebnis“ für die FARC-Partei, die sich nunmehr „Alternative revolutionäre Kraft des Volkes“ nennt. Trotzdem bekommt diese, wie im Friedensvertrag ausgehandelt, jeweils fünf Sitze in den beiden Kammern, um eine politische Teilhabe der ehemaligen Untergrundkämpfer bis 2022 zu garantieren.

Der große Wahlsieger ist die Partei „Centro Democrático“. Sie wurde 2013 neu gegründet als Sammelbecken für ehemalige Anhänger der „Konservativen Partei“ und der „Sozialen Partei der Nationalen Einheit“. Die Bezeichnung „zentristisch“ beschönigt allerdings die Ausrichtung, denn die „Demokratische Partei“ unter dem ehemaligen Präsidenten Álvaro Uribe steht weit am rechten Rand. Sie hatte entschieden den Friedensvertrag mit der betreffenden Guerilla-Gruppe abgelehnt. Zweitstärkste Partei wurden die Liberalen, die in der langen gewaltreichen Tradition Kolumbiens stets mit den Konservativen rivalisierten. Die gemäßigt konservative „Soziale Partei der Nationalen Einheit“ von Staatspräsident Juan Manuel Santos, der den Friedensprozess vorangetrieben hatte, erlitt ebenfalls herbe Verluste.

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