Anzeige: Rom ist kein Gegner. Warum die Kirche Reformen braucht. Von Georg Bätzing
Herder Korrespondenz Spezial: Konzil im Konflikt. 50 Jahre Zweites Vatikanum

Konzil im Konflikt50 Jahre Zweites Vatikanum

Über diese Ausgabe

Editorial

Essays

  • Plus S. 2-5

    Wie feiert man angemessen ein Konzil?Zwiespältig und unbequem

    Jubiläen sind zwiespältig: Man schaut im Rückspiegel auf ein zukunftsweisendes Geschehen. Zugleich nimmt die Besorgnis zu, ob diese Zukunft nicht schon vertan ist. Das Zweite Vatikanum hat die Kirche fraglos weit vorangebracht. Skeptiker und Kritiker erinnern aber daran, dass die Kirche in mancher Hinsicht schon einmal besser dastand. So sind Jubiläen auch unbequem.

  • Plus S. 5-9

    Für eine angemessene Hermeneutik des Zweiten Vatikanischen KonzilsKontinuität oder Bruch?

    Auch das Zweite Vatikanum versteht sich nicht von selbst. Es braucht vielmehr Regeln, nach denen sich die Texte des Konzils erschließen und auslegen lassen. Dogma und Pastoral dürfen dabei nicht gegeneinander ausgespielt werden. Es kommt darauf an, der im Konzil sichtbar gewordenen Dynamik des Heiligen Geistes zu vertrauen und auf diesem Weg weiterzugehen.

  • Plus S. 9-13

    Zum Eigenwert des Zweiten Vatikanischen KonzilsNur ein Pastoralkonzil?

    Die verschiedenen Fehlinterpretationen des Konzils haben einen gemeinsamen Grund: die Vernachlässigung der Pastoralkonstitution. „Gaudium et spes“ entwirft die Kirche in ihrem Handeln ad extra als das innerste Wesen der Kirche. Dabei gewinnt nicht die herkömmliche Pastoral konstitutiven Rang für die Kirche, sondern eine Neubestimmung ihres Handelns.

  • Gratis S. 13-18

    Der Codex Iuris Canonici als „Krönung“ des KonzilsWer interpretiert wen?

    Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist die ehemals rein rational-naturrechtlich ausgeprägte Disziplin des Kirchenrechts zu einer ekklesiologisch verankerten Disziplin vertieft worden. Erste deutliche Frucht dieser Neuausrichtung ist die Ausgestaltung des Codex Iuris Canonici (CIC) von 1983. Ist dieser der Interpretationsrahmen für das Konzil oder umgekehrt das Konzil maßgeblicher Interpretationsrahmen für die kirchlichen Rechtsnormen?

  • Plus S. 18-22

    Das Konzil und die PiusbrüderEin Grundsatzkonflikt

    Eine kleine Gruppe von Katholiken lehnt zentrale Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils nach wie vor vehement ab. Die offizielle Kirche ist dieser Strömung lange sehr wohlwollend begegnet. Jetzt ist eine klare Abgrenzung von der Piusbruderschaft und ihren Ansichten gefordert.

  • Plus S. 23-27

    Das Zweite Vatikanische Konzil und die Ökumene der KirchenKatholisch im eigentlichen Sinn?

    Das Zweite Vatikanische Konzil hat einen grundlegenden Perspektivenwechsel auf die Selbstsicht der anderen christlichen Gemeinschaften vollzogen. Mit der von den Konzilsvätern eingenommenen Sichtweise, als römisch-katholische Kirche nicht fraglos die katholische Kirche zu sein, von der die altkirchlichen Konzilien sprechen, ist ein Konflikt eröffnet worden, der sich in der Folgezeit festigte.

  • Plus S. 27-31

    Theologie nach dem Zweiten Vatikanischen KonzilEpochale Veränderungen

    Die Konzilsväter des Zweiten Vatikanums haben die Geschichte des christlichen Glaubensverständnisses einer tief greifenden Revision unterzogen. Das stellt die Theologie, nicht zuletzt die Dogmatik als ihre Zentraldisziplin, in einen neuen Horizont. Er betrifft die Lehre von Gott genauso wie die von der Kirche, den Sakramenten und die Amtstheologie.

  • Plus S. 31-35

    Diskussionen um die LiturgiereformIn die Zeit gesetzt

    Gerade in den Liturgien werden die Spannungen innerhalb der Kirche immer wieder sichtbar. Insgesamt ist die Liturgiereform in der Weltkirche positiv aufgenommen worden, es sind aber auch eine Reihe bisher nicht gelöster Konflikte entstanden. Im Hintergrund wirken unterschiedliche Kirchenbilder und divergierende theologische Optionen.

  • Plus S. 35-39

    Das Zweite Vatikanum als Konzil der Weltkirche?Erst die Ouvertüre

    Die internationale Zusammensetzung des Zweiten Vatikanums war ein Novum ­gegenüber dem Ersten Vatikanischen Konzil, dessen rund 700 Teilnehmer mehr­heitlich aus den romanischen Ländern Europas stammten. Das Zweite Vatikanum verstärkte die Globalisierung der katholischen Kirche hin zu einer kulturell vielfach verwurzelten Weltkirche und war aber doch nur der Auftakt zur Entstehung eines wirklich globalen Katholizismus.

  • Plus S. 44-48

    Konzil und KurienreformIn Gang gesetzt

    Eine wirkliche Kurienreform hat nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil nicht ­stattgefunden. Wie notwendig sie wäre, haben nicht zuletzt Pannen und Skandale der letzten Jahre gezeigt. Es bräuchte vor allem kollegiale Strukturen für die Leitung der Universalkirche, statt des ineffektiven Nebeneinanders von Einzelressorts.

  • Plus S. 48-52

    Was aus der bischöflichen Kollegialität geworden istBischöfe als Freiheitskünstler?

    Das Erste Vatikanum hat den Papst fast übermächtig gemacht; das Zweite Vatikanum hat mit der Betonung der Kollegialität der Bischöfe gegenzusteuern versucht. Dieser wichtige Ansatz des Konzils ist allerdings noch nicht so in Recht und Wirklichkeit der Kirche umgesetzt, wie es wünschenswert wäre. Das zeigt sich nicht zuletzt an der Institution Bischofssynode.

  • Plus S. 52-56

    Die Kirche und die so genannten LaienViel beabsichtigt, wenig bewirkt

    Obwohl oder gerade weil sich das Zweite Vatikanum die Wiederentdeckung der „Laien“ auf seine Fahnen schrieb, fällt es theologisch gesehen schwer zu sagen, was eigentlich ein Laie ist. Hier deckt die spannungsvolle nachkonziliare Rezeption und ihre bis heute andauernde Problemgeschichte nichts anderes auf als die mehr oder minder gut verborgenen Schwächen der Konzilstexte selbst.

  • Plus S. 56-60

    Zu einem unerledigten Anliegen des KonzilsWelcher Anteil gebührt den Frauen?

    Der „Frauenfrage“ innerhalb der katholischen Kirche ist solange nicht beizukommen, wie nur Oberflächen bearbeitet werden. Das Thema muss vor dem Horizont uneingelöster Potenziale und bleibender theologisch-ethischer Provokationen gelesen werden, die das Konzil mit der Neubestimmung des Verhältnisses zur Gegenwartsgesellschaft und zu den Menschenrechten als ethischem Kompass ins Blickfeld gerückt hat.

  • Plus S. 60-64

    Von den Grenzen des KonzilsAufbruch in eine zu leistende Zukunft

    Den Konzilsvätern ging es in der Mehrheit um tatsächliche Innovation. Dennoch sind der Bedeutung des Zweiten Vatikanums auch Grenzen gesetzt. Sie liegen dort, wo eine Reihe von anstehenden Fragestellungen nicht aufgegriffen wurde. Das hat nicht zuletzt mit dem Gottesbegriff und dem Verständnis des Menschen zu tun.

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