Anzeige: Rom ist kein Gegner. Warum die Kirche Reformen braucht. Von Georg Bätzing
  Herder Korrespondenz. Monatsheft für Gesellschaft und Religion 64 (2010) Heft 5

Über diese Ausgabe

Leitartikel

  • Gratis S. 217-219

    LeitartikelAngst vor der Welt?

    Viele Fragen, die sich im Zusammenhang mit den jetzt aufgedeckten Fällen von sexuellem Missbrauch durch Priester stellen, verweisen letztlich auf ein Grundproblem: Wie verhält sich die katholische Kirche zur modernen Gesellschaft? Lange Zeit hat sie sich als Bollwerk gegen die Moderne verstanden; seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat sie ein neues Verständnis der „Welt von heute“ entwickelt. Diese Öffnung durch das Konzil ist in ihren Auswirkungen heute strittig, wie nicht zuletzt die Auseinandersetzung mit der Piusbruderschaft zeigt. Der bevorstehende Ökumenische Kirchentag könnte eine Chance sein, sich der gemeinsamen Herausforderung der Moderne für alle christlichen Kirchen neu bewusst zu werden.

Kommentar

Aktuell

  • Gratis S. 223-225

    KircheKein Ende der Missbrauchsdebatte

    Immer noch kommen neue, wenn auch meist lang zurückliegende Fälle sexuellen Missbrauchs durch Priester, Ordensleute oder in kirchlichen Einrichtungen ans Licht. In vielen deutschen Bistümern forciert man jetzt die Aufklärungsarbeit, erweiterte den Kreis der Ansprechpartner für Opfer und Täter und sucht verstärkt den Rat externer Experten.

  • Gratis S. 225-227

    Dialog mit MuslimenHeikles Thema Mission

    Im interreligiösen Dialog gehört das jeweilige Missionsverständnis zu den besonders brisanten Aspekten. Das „Theologische Forum Christentum – Islam“, das an der Katholischen Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart angesiedelt ist, hat sich diesem Thema jüngst gewidmet.

Blickpunkt

  • Gratis S. 227-231

    Zur Rolle der Medien im kirchlichen MissbrauchsskandalKampagnen und Geschwätz?

    Der Wille zur Aufklärung, den doch alle Bischöfe in Deutschland angesichts der Missbrauchsfälle in kirchlichen Einrichtungen betonen, verträgt sich nicht mit dem Kampagnen-Vorwurf an die Medien. Vor allem verkennt diese haltlose Behauptung, dass auch der „normale“ Kirchgänger oder die Mitarbeiterin in der Gemeinde wissen wollen, wie sich die Kirchenleitung in diesen Fragen verhalten hat.

Interview

  • Gratis S. 231-235

    Ein Gespräch mit dem Architekten Christoph Mäckler„Räume der Verinnerlichung“

    Wie gehen wir mit Kirchen um, die heute von Gemeinden nicht mehr benötigt werden? Was bedeuten Kirchengebäude überhaupt für eine Stadt – und damit auch für Stadtbild und Stadtplanung? Wie müssen Kirchen im 21. Jahrhundert gebaut werden? Über diese Fragen sprachen wir mit dem Frankfurter Architekten Christoph Mäckler, der auch Professor an der Technischen Universität Dortmund und Direktor des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst ist.

    Themenpaket: Kirchenraum

Essays

  • Gratis S. 236-240

    Wie soll sich die Kirche zu den neuen sozialen Medien stellen?Die Agora der Netzwelt

    Die Teilnahme an so genannten sozialen Netzwerkdiensten wie „Facebook“ stellt einen tief greifenden Wandel in den Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen dar. Experten sprechen von einem unumkehrbaren Trend zur neumedialen „Totalvernetzung“. Die Kirchen müssen auf diese gewaltige Verschiebung im Kommunikationsverhalten der Menschen aktiv reagieren.

  • Gratis S. 240-245

    Theologie in Universität und Gesellschaft heuteIm Zeichen der Pluralisierung

    Ihr Platz an der Universität ist der christlichen Theologie nicht ein für allemal sicher. Sie gerät zunehmend unter gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Rechtfertigungsdruck. Das haben nicht zuletzt die vor kurzem veröffentlichten Empfehlungen des Wissenschaftrats deutlich gemacht. Theologie als Wissenschaft leistet aber einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherung der Fundamente des demokratischen Gemeinwesens.

    Themenpaket: Theologie nach dem Bologna-Prozess
  • Gratis S. 245-250

    Zur Diskussion um Grundsicherung und LohnabstandsgebotAuskömmliche Erwerbsarbeit?

    Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Grundsicherung für Arbeitsuchende, deren Lebenspartner und Kinder stellte im Frühjahr der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle diese Grundsicherung und deren Bezieher unter massiven Verdacht. Nicht das Lohnabstandsgebot, sondern das Gebot ausreichend hoher Arbeitseinkommen wird in der Bundesrepublik zunehmend verletzt.

  • Gratis S. 258-263

    Der Irak nach der ParlamentswahlKeine eindeutigen Sieger

    Das Ergebnis der Parlamentswahl im Irak zeigt vor allem eins: Die irakische Bevölkerung ist die religiösen und konfessionellen Auseinandersetzungen der vergangenen Jahre leid. Für die unterschiedlichen christlichen Gemeinschaften im Irak hatten die konfessionellen und ethnischen Spannungen der letzten Jahre vielfältige negative Konsequenzen. Die massive Abwanderung oder Flucht der Christen ins Ausland wird sich daher wohl weiter fortsetzen, trotz vieler Bleibe-Appelle der Kirchenleitungen.

  • Plus S. 263-267

    50 Jahre nach der Zürcher Begegnung von Nelly Sachs und Paul CelanUmröcheltes Wort

    Fast sechzehn Jahre haben Nelly Sachs und Paul Celan Briefe gewechselt, beides dem Holocaust knapp Entronnene und in ihrem Werk tief davon Geprägte. Vor fünfzig Jahren, am 26. Mai 1960, kam es in Zürich zu einer Begegnung zwischen der jüdischen Dichterin Sachs und dem jüdischen Dichter Celan, die in dem berühmten Gedicht „Zürich, Zum Storchen“ ihren Niederschlag fand.

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