KurienreformKritik an Rom – jetzt auch aus Japan

Der frühere Erzbischof Takeo Okada von Tokio ist unzufrieden mit der verschleppten Kurienreform in wesentlichen Bereichen und mit der zaudernden Amtsführung von Papst Franziskus. Sowohl in Fragen der Dezentralisierung der Macht als auch bei Inkulturation und christlicher Spiritualität gebe es starke Blockaden, klagt Okada laut Nachrichtenagentur UCANews.

Zum Beispiel würden durch die neue, sehr restriktive Version der Allgemeinen Einführung in das Messbuch Inkulturationsbemühungen, die der Kirche in Japan früher erlaubt waren, zurückgeschraubt. Die japanischen Bischöfe hätten bereits vor Jahren „unseren neuen alternativen Plan an die Gottesdienstkongregation geschickt“. Eine Antwort stehe aus.

Eine größere Dezentralisierung kirchlicher Macht bezeichnet Okada als „sehr wünschenswert“. Der Erzbischof schlägt vor, dass der Vatikan es endlich wagt, Macht zu teilen, indem er sie an die Bischofskonferenzen delegiert. Die Hälfte der Weltbevölkerung lebe in Asien. Die vatikanischen Behörden sollten die personellen Ressourcen dieser Region auch nutzen.

Der japanischen Gesellschaft fehle es an „echten spirituellen christlichen Werten“, wie man sie „im Zentrum der universellen Kirche in Rom zu finden erwartet“. Doch anstelle „für uns ein Zeichen als arme, demütige, gläubige und heilige Diener unseres Herrn Jesus Christus zu setzen“, vermittle die Kurie gegenwärtig den Eindruck, der Vatikan sei ein „Ort der Machtkämpfe oder Machtspiele“, was sich als Hemmnis für das gesellschaftliche Ansehen der katholischen Kirche und damit für die Evangelisierung erweist.

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