Norbert Lohfink„Irrtumslosigkeit“

Norbert Lohfink ist „ein Glücksfall für die Alttestamentliche Bibelwissenschaft“. Das schreibt der Wiener Alttestamentler, Ludger Schwienhorst-Schönberger, in einer Lobrede zum neunzigsten Geburtstag des Frankfurter Jesuiten. Als sich mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil die moderne, historisch-kritisch ausgerichtete Bibelwissenschaft in der katholischen Kirche durchsetzte und das traditionelle Wissen um die Entstehung der Bibel in eine radikale Krise geriet, habe Lohfink sich „entschieden für die neue Methode eingesetzt und sie zugleich in das größere Ganze der katholischen Schrifthermeneutik integriert“, so Schwienhorst-Schönberger. Die traditionelle Lehre von der Irrtumslosigkeit der Bibel stand auf dem Spiel. So musste etwa die Überzeugung aufgegeben werden, die Fünf Bücher Mose seien tatsächlich von einem einzigen Autor verfasst worden. „Lohfink analysierte messerscharf“ und verschob den Begriff der Irrtumslosigkeit „vom einzelnen Hagiographen hin zur Schrift als ganze“. Lohfink selber sagte, schon in der Bibel lasse sich beobachten, „dass man kein Buch der Bibel anders las als … in der Sinneinheit der ganzen Schrift… Sobald ein Wort, ein Satz, ein Buch aus dem Ganzen der Schrift herausgenommen und in sich isoliert wird …, ist keine Garantie der Irrtumslosigkeit mehr da.“

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