GesellschaftLiebe zur Weisheit

Vielen Menschen fehle heute der philosophische Horizont. Stattdessen dominieren Jugendwahn und eine überzogene Wissenschaftsgläubigkeit. Das beklagt Martin Poltrum, Wiener Philosoph und Psychotherapeut, in der österreichischen Wochenzeitschrift „Die Furche“. „Dass es heutzutage um die Weisheit schlecht bestellt ist, liegt vielleicht auch daran, dass wir in einem narzisstischen Zeitalter leben, in dem das Staunen und Zurücktreten vor dem Zauber der Dinge der Haltung des Machens, Planens und In-den-Griff-Kriegens gewichen ist. Vor allem aber scheint im allgemeinen Wettbewerb um Aufmerksamkeit und Anerkennung im Ich-AG-Durchsetzungskampf kein Platz für Bescheidenheit und Demut zu sein, wie sie die Weisheit geradezu fordert. Selbsterhöhung, Prahlerei und vorgespielte Großartigkeit sind eher gefragt als das Eingeständnis, dass man eigentlich nichts weiß. Möglicherweise hängt der Verlust der Weisheit oder das Aussterben der Weisen – wer wären die sieben Weisen der Gegenwart? – sogar mit dem allgemeinen Trend zur ewigen Jugendlichkeit zusammen. Eine Gesellschaft, die im ‚Forever young‘ das höchste Ziel sieht, hat keinen Platz für die Pflege der Weisheit.“

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