Wie lernt mein Kind schwimmen?Spaß im Nass

Bald beginnt die Freibadsaison. Spätestens dann stellt sich die Frage, wann und wie Kinder am besten schwimmen lernen. Entscheidend ist dabei, dass es mit Spaß und ohne Druck geschieht

Spaß im Nass
Anfangs bieten die Eltern Halt, später geben die Schwimmhilfen Sicherheit. © Getty Images, noelbesuzzi

Checkliste für einen guten Schwimmkurs

  • Ein Schwimmkurs sollte zehn bis 12 Kursstunden umfassen.
  • Bei fünf- bis siebenjährigen Kindern sollten maximal acht bis zehn Kinder in einem Kurs unterrichtet werden.
  • Der Kurs sollte nicht zu spät am Nachmittag oder Abend stattfinden, da die Kinder dann schon müde sind.
  • Der Kurs sollte ein Ziel haben, zum Beispiel das Seepferdchenabzeichen oder 15 Meter alleine zu schwimmen.
  • Erkundigen Sie sich über das Kursklima beziehungsweise schauen Sie bei einer Kursstunde zu. Sind die Kinder fröhlich? Sind die Kinder viel im Wasser oder sitzen sie am Rand und frieren? Gibt es Spielzeit?
  • Informieren Sie sich über das Konzept des Kurses. Welcher Schwimmstil wird gelehrt (Brust- oder Kraulschwimmen) und mit welchen Hilfsmitteln? Erscheint Ihnen das Konzept schlüssig?
  • Sind die Kursleitenden auskunftsfreudig? Fragen Sie auch, wie diese mit ängstlichen Kindern umgehen.

Schwimmen ist eine Fertigkeit, die so wichtig ist wie Lesen und Schreiben, Rechnen oder Radfahren. Nicht nur, weil schwimmen zu können den besten Schutz vor dem Ertrinken darstellt, sondern auch, weil es den meisten Menschen viel Freude bereitet, sich im Wasser zu bewegen. Außerdem fördert es motorische Fähigkeiten und Ausdauer. Der Weg zum sicheren Schwimmer verläuft allerdings nicht immer geradlinig. Die körperlichen Voraussetzungen, um die anspruchsvollen Bewegungen im Wasser kontrollieren zu können, bringen Kinder ab ungefähr fünf Jahren mit. Manche Kinder sind aber erst mit sechs oder sieben Jahren so weit. Hier hilft nur ausprobieren. Manchmal klappt es zum einen Zeitpunkt nicht, aber einige Monate später im Urlaub geht alles ganz schnell. Versuchen Sie das zu respektieren. Es wäre schade, wenn Ihr Kind durch Stress oder Druck das Wasser dauerhaft mit Angst assoziieren würde. Spätestens mit acht Jahren sollten dann aber die Grundlagen erlernt sein, um am Schwimmunterricht in der Grundschule teilnehmen zu können. Ob Sie Ihr Kind einem Schwimmlehrer oder einer Schwimmlehrerin anvertrauen oder diese Aufgabe selbst übernehmen, bleibt Ihnen überlassen. Manche Kinder brauchen die Nähe zu den Eltern oder anderen Bezugspersonen, um sich ans Wasser zu gewöhnen, andere wiederum lassen sich von den Eltern „gar nichts sagen“. Dann ist die Autorität, die Lehrende mitbringen, sicherlich hilfreich. Außerdem wissen sie, wie Kinder schnelle Erfolge haben können. Doch egal wie, es sollte immer ein motivierendes Klima ohne Druck herrschen. Häufig bieten städtische Bäder Kinderschwimmkurse an, manche auch Kompaktkurse in den Ferien. Es gibt aber auch die Möglichkeit, in Vereinen oder bei privaten Schwimmschulen Kurse zu besuchen. Manche Anbieter haben spezielle Lernstrategien (etwa besondere Flossen). Am besten erkundigen Sie sich im Kindergarten oder der Grundschule, bei anderen Eltern oder im Internet, welche Angebote in Ihrer Nähe zur Verfügung stehen und Ihnen zusagen.

Schwimmhilfen: Vor- und Nachteile

  • Schwimmflügel Es gibt sie zum Aufblasen oder als Styroporringe. Bei letzteren ist der Vorteil, dass nach und nach die einzelnen Ringe entfernt werden können und die Auftriebsleistung verringert wird. Denselben Effekt hat man, wenn man die aufblasbaren mit weniger Luft füllt.
  • Schwimmgurt An einem Schwimmgurt kann je nach benötigtem Auftrieb eine unterschiedliche Anzahl an Styroporelementen angebracht werden. Der Gurt wird um den Bauch getragen und eignet sich für Kinder, die schon gezielte Schwimmübungen machen. Kleine Kinder verlieren leicht das Gleichgewicht und tauchen unter.
  • Schwimmweste Die aufblasbaren Westen bieten guten Auftrieb und große Sicherheit, allerdings erschweren sie das Schwimmen, weil der Oberkörper relativ weit aus dem Wasser gehoben wird.
  • Schwimmnudel Eine Schwimmnudel ist eine lange biegsame Styroporrolle. Sie eignet sich gut zum Schwimmen lernen, eventuell in Kombination mit Schwimmflügeln. Die Schwimmnudel kann zum Beispiel um den Oberkörper herum unter den Armen durchgeführt werden, sodass das Kind nicht untergehen, aber die Schwimmbewegungen ungehindert durchführen kann.
  • Schwimm- und Taucherbrillen Gegen brennende Augen kann eine Schwimmbrille helfen. Wichtig ist die richtige Passform, damit kein Wasser hineinläuft. Unbedingt vorher anprobieren lassen.