Schutz der Kinder vor UV-StrahlungSonne auf der Haut

Kinderhaut muss vor Sonnenbrand geschützt werden. Sparsam dosiert sind UV-Strahlen jedoch wichtig für die Bildung von Vitamin D

Sonne auf der Haut
Beim Eincremen die Füße nicht vergessen. © istock, Yaruta

Wenn die Sonne wieder strahlt, steigt die Laune bei Kindern wie Eltern. Endlich stundenlang im Freien toben – das ist Kinderglück. Müttern und Vätern kommt dann die Aufgabe zu, das Spiel der Kinder regelmäßig zu unterbrechen: „Erst eincremen! Und setz deinen Hut auf! Kannst du nicht im Schatten spielen?“ Was Kinder mitunter nervt, ist unerlässlich, denn UV-Strahlung ist gefährlich. Sie dringt durch die Oberfläche der Haut bis in tiefere Schichten vor und schädigt das Erbgut der Zellen. Wenn sich schwere Schäden häufen, kommt der körpereigene Reparaturmechanismus nicht hinterher. Das Ergebnis: Die Haut altert schneller, langfristig kann Hautkrebs entstehen. Nicht umsonst hat die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) im Jahr 2009 die UV-Strahlung der Sonne als „krebserregend für den Menschen“ eingestuft. Bei Kindern ist die oberste Hautschicht dünner, blasser und damit durchlässiger für UV-Strahlen als bei Erwachsenen. Deshalb sollen Babys gar nicht in die Sonne und Kleinkinder nur sehr eingeschränkt. Erst im Alter von 12 Jahren wird Kinderhaut erwachsen. UV-Schutz braucht sie aber lebenslang.

Unser Körper benötigt das fettlösliche Vitamin D zum Knochenaufbau. Außerdem hat es positive Wirkungen auf das Immunsystem. Über die Nahrung nehmen wir nur geringe Mengen Vitamin D zu uns. Das meiste bildet der Körper unter Einfluss der Sonnenstrahlung zwischen Frühling und Herbst selbst. Im Winter, wenn Sonne und Licht fehlen, zehrt der Körper von seinen Reserven. Säuglinge besitzen noch keine Reserven und dürfen nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden, deshalb erhalten sie in den ersten ein bis zwei Lebensjahren Vitamin D in Tablettenform.

Neueren Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts zufolge sind inzwischen 60 Prozent aller Kinder und Jugendlichen mit Vitamin D unterversorgt. Dabei genügt es – so lautet die gemeinsame Empfehlung verschiedener Fachgesellschaften – Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz zwei- bis dreimal pro Woche einer geringen UV-Dosis auszusetzen, und zwar die Hälfte der Zeit, in der man sonst ungeschützt einen Sonnenbrand bekommen würde. Wie lang das ist, hängt stark vom Hauttyp, der Jahreszeit und dem Sonnenstand ab. Mittags im Sommer entspricht das für hellhäutige Europäer einer Dauer von 12 Minuten. Dunkelhäutige Kinder brauchen eine vielfach längere Zeit in der Sonne, um genügend Vitamin D zu produzieren.

Sinnvoller Sonnenschutz

Klar ist: Ein Sonnenbrand ist Gift für die Haut. Und je jünger das Kind ist, umso wichtiger ist es, auf umfassenden UV-Schutz zu achten. Besondere Vorsicht ist im Frühjahr geboten, wenn die Haut noch nicht an die Sonne gewöhnt ist, und im Urlaub: Am Wasser oder auf hohen Bergen ist die UV-Strahlung wesentlich intensiver. Die wichtigsten Maßnahmen sind luftige, aber Schultern und Knie bedeckende Kleidung und eine Kappe oder ein Hut, um die Kopfhaut zu schützen. Die unbedeckte Haut sollte mit Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor (mindestens 30) eingecremt werden, insbesondere die „Sonnenterrassen“ des Körpers wie Nacken, Nase oder Füße in Sandalen. Die Mittagssonne sollte gemieden und nach dem Baden nachgecremt werden. Darüber hinaus dürfen sich Eltern entspannen: Ist der UV-Schutz nicht immer hundertprozentig, steigt der Vitamin-DVorrat des Körpers.

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