Reformierte KirchenKonsens über Rechtfertigungslehre

Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) ist der 1999 in Augsburg von Katholiken und Lutheranern verabschiedeten „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ beigetreten. Im Rahmen eines Festgottesdienstes in Wittenberg unterzeichneten der Generalsekretär des in Hannover ansässigen Dachverbands von 145 reformierten Kirchen, der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes, der Sekretär des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und der Generalsekretär des Methodistischen Weltrats ein Dokument, in dem festgehalten wurde, dass die historischen Unterschiede in der Rechtfertigungslehre nicht mehr kirchentrennend sind.

Die Methodisten waren der Gemeinsamen Erklärung bereits 2006 beigetreten. Lutheraner und Reformierte verpflichteten sich außerdem zur engeren Zuammenarbeit. Während ihrer Generalversammlung wählten die Reformierten außerdem erstmals in ihrer Geschichte eine Präsidentin: Auf den südafrikanischen Theologen Jerry Pillay folgte die libanesische Pfarrerin Najla Kassab. Der aus der Evangelischen Kirche im Rheinland stammende Kirchenjurist Johann Weusmann wurde als Schatzmeister bestätigt. Seine Aufgabe dürfte an Bedeutung gewinnen, denn der 2012 aus Kostengründen erfolgte Umzug des Weltbundes von Genf nach Hannover hat die finanziellen Probleme des reformierten Dachverbands offenkundig nicht beseitigt.

Schon in seiner Eröffnungsansprache hatte Präsident Pillay erklärt, dass die Kernaufgaben der WGRK besser finanziert werden müssten. Man habe größere Geldbeträge aus Deutschland erhalten, um die Generalversammlung durchführen zu können. Doch er sei besorgt, ob solche Versammlungen künftig noch stattfinden können. „Was wir von unseren Mitgliedskirchen erhalten, reicht nicht aus.“

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