Stephan WahlPsalm eines Kriegsopfers

Was habe ich getan,

dass ich so leiden muss,

was nur verbrochen,

dass man mich so heftig schlägt?

 

Andere haben entschieden,

mich fragten sie nicht,

nur wenige waren es,

doch die mit tödlicher Macht.

 

Sie fanden Gründe

den Feind zu bekämpfen

das Recht ist auf unserer Seite

tönten sie laut.

 

Nie habe ich verstanden

was man mich sehr früh lehrte,

wer Freund ist, wer Feind bleibt,

das war einfach so.

 

Den Feind malten sie mir

in den dunkelsten Farben,

die Sanften und Friedfertigen

verschwiegen sie mir.

 

Jetzt ist entflammt

der gräßliche Krieg

bringt Leid und Verderben,

Vernichtung und Tod.

 

Geflohen bin ich,

verwüstet mein Haus,

hinter starken Mauern

fand ich jetzt Schutz.

 

Um mich ein elendes

Schluchzen und Klagen,

ich verlor nur mein Haus,

andere die Mutter, den Sohn.

 

Siehst du die Tränen,

die zitternden Glieder,

Ewiger, Unbegreiflicher,

bewegt dich das nicht?

 

Missbraucht wirst du schamlos

von beiden Parteien,

dein Name ist Waffe

für schändliches Tun.

 

Fahre dazwischen,

lösche die Feuer.

Die Besonnenen stärke,

die Grausamen schwäche.

 

Und lass mich nicht hassen,

trotz meiner Wunden,

damit die Hoffnung auf Frieden

in mir nie erlischt.

 

Von Stephan Wahl

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