BrasilienUniversalkirche – nicht mehr ganz so universal

Die ursprünglich in Brasilien beheimatete Universalkirche vom Reich Gottes (Igreja Universal do Reino de Deus ) hat sich über das südamerikanische Land hinaus ausgebreitet und vor allem in portugiesischsprachigen Nationen Ableger gegründet, unter anderem in Angola. Doch etliche ihrer Pfingstgemeinden dort – 35 sogenannte Tempel in Luanda und weitere fünfzig im Landesinnern – sind unzufrieden mit den importierten brasilianischen Kirchenleitungen und haben diese abgesetzt. Die Vorwürfe lauten: Bereicherung, Korruption, Rassismus. Zudem sei Geld der angolanischen Gemeinden nach Brasilien abgeleitet worden. Verschiedene Guppen von Gläubigen der Freikirche haben die Kontrolle über die Kultstätten übernommen.

Bereits Ende letzten Jahres hatten angolanische Pastoren einen eigenständigen Ableger unter dem Namen Igreja Universal Reformada (Reformierte Universalkirche) ins Leben gerufen. Rund 320 angolanische Pastoren und selbsternannte Bischöfe schickten ein Manifest mit den genannten Anschuldigungen an die brasilianische Kirchenleitung. Diese warf im Gegenzug den abgespaltenen Angolanern Fremdenfeindlichkeit und Lügenbotschaften vor. Angeblich hat die Universalkirche, die seit 1992 in Angola tätig ist, dort insgesamt 230 Tempel und eine halbe Million Mitglieder.

Die Universalkirche, die besonders mit Botschaften von Wunderheilungen die Leute anzieht, wurde 1977 von dem brasilianischen Pastor und Medienunternehmer Edir Macedo gegründet, der sich „Bischof“ nennt und in New York lebt. Die Glaubensgemeinschaft gibt an, mit rund 10000 Gotteshäusern in hundert Ländern präsent zu sein. Macedo soll über ein Privatvermögen von bis zu einer Milliarde Dollar verfügen. Seine Anhänger sind auf verschiedenen Ebenen vom nationalen Parlament bis zu Stadtparlamenten politisch aktiv. Der Kirchengründer unterstützt momentan den rechtsnationalen brasilianischen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro. Macedos Neffe Marcelo Crivella ist Bürgermeister von Rio de Janeiro.

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