Evangelischer Widerstand: Homosexuellen-Segnung

Mehr als 330 Pfarrer der evangelischen Landeskirche in Württemberg haben in einer Unterschriftenaktion erklärt, die von der Synode beschlossene Segnung gleichgeschlechtlicher Paare nicht zu akzeptieren und entsprechende liturgische Handlungen zu verweigern. Auffällig viele junge Theologen seien unter den Geistlichen, die Widerstand leisten, heißt es im Evangelischen Pressedienst. Diese Nachwuchspfarrer wollten „nicht in einer Kirche der theologischen Beliebigkeit arbeiten“, wie verlautbart wurde.

Eine kleinere Gruppe von Pfarrern, die sich in einer Arbeitsgemeinschaft „Confessio“ – „Bekenntnis“ – organisiert hat, nennt in einer Stellungnahme die Einrichtung „eines gottwidrigen Gottesdienstes durch die Zweidrittelmehrheit einer Synode bekenntniswidrig, verfassungswidrig und somit nichtig“. Gefragt wird, wie die „Gemeinde Jesu vor dem Beschluss einer kirchenleitenden Synode geschützt wird“. Ferner heißt es: „Wenn das, was von Gottes Wort her als falsche Lehre, Unordnung und Ärgernis zu beurteilen ist, zur Kirchenordnung gemacht wird, ist der innerkirchliche Friede nicht etwa bewahrt, sondern nachhaltig zerstört.“ Der württembergische Landesbischof Frank Otfried July ist nun in der schwierigen Lage zu versuchen, in Gesprächen mit den Widerstands-Geistlichen die Landeskirche vor dem Zerreißen zu bewahren.

Unterdessen wurde bekannt, dass auch die evangelisch-methodistische Kirche bei ihrer ablehnenden Haltung gegenüber sogenannten gleichgeschlechtlichen Ehen und Pastoren, die in solchen Partnerschaften leben, bleibt. Das hatte die Generalversammlung der Methodisten im Februar in den Vereinigten Staaten mit 438 zu 384 Stimmen mehrheitlich beschlossen. Über die betreffende Frage herrscht allerdings auch in dieser Kirche Streit. Der sogenannte Rechtshof, das oberste rechtliche Gremium der methodistischen Kirche, hat nun in Illinois geurteilt, dass der Entscheid der Generalkonferenz in wesentlichen Teilen mit der Verfassung der Kirche übereinstimmt.

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