KirchenmusikMozart, die Hofkapelle und die Pfarrmusiker

Dass Wolfgang Amadeus Mozart in den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts die Salzburger Dommusik wesentlich bestimmt hat, ist seit jeher bekannt. Überraschend aber ist das Ausmaß seines Einflusses auf das kirchenmusikalisch-künstlerische Schaffen der damaligen Zeit. „Als er auf der Bildfläche erschien, scheint es fast, als hätten die anderen Komponisten die Stifte fallen gelassen und nur wenige neue Werke komponiert. Das haben wir in dieser Drastik nicht erwartet“, erklärte die Musikwissenschaftlerin Eva Neumayr.

Sie ist Mitherausgeberin und Initiatorin eines neulich veröffentlichten fast tausend Seiten starken Katalogs, der sämtliche kirchenmusikalischen Werke des Salzburger Domarchivs vom Ende des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts kompakt zugänglich macht: „Dommusikarchiv Salzburg. Thematischer Katalog der musikalischen Quellen“ (Hollitzer).

Die Forscher sind ebenfalls überrascht, wie bedeutend seinerzeit die Stadtpfarrmusiker für die Dommusik waren, die nicht nur von der Hofkapelle aufgeführt wurde. Laut Eva Neumayr war der Dom als Hauptkirche der Stadtpfarrei auch der wichtigste Spielort von deren Musikern. Für die vielen Gottesdienste und andere liturgische Feiern waren sie zuständig, nicht die Hofkapelle. Sie gestalteten darüber hinaus die Begräbnisse und Gottesdienste an den anderen Salzburger Kirchen. Diese Musiker seien bisher in der Forschung nicht beachtet worden, doch hätten sie eine ganze Musiklandschaft erstehen lassen.

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