Beratungs- und Servicestellen für Kinder mit Fluchthintergrund

Ende 2016 hat das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) in Kooperation mit der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie (KKS) ein Angebot von drei Beratungs- und Servicestellen für Kinder mit Fluchthintergrund in der Kindertagesbetreuung in Hessen gestartet. Anlass waren die Fragen vieler pädagogischer Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen, von Kindertagespflegepersonen, aber auch von Trägern und Fachberatungen, die eine möglichst wirksame Unterstützung für die zugezogenen Familien und Kinder anbieten wollten. Gesammelt wurden die Fragen während insgesamt zehn Fachtagungen, die das HMSI in Zusammenarbeit mit der KKS angeboten hat. Mehr als 1.500 Personen haben daran teilgenommen. Dabei wurde deutlich, dass viele Fragen erst nach und nach entstehen und dass es nirgends zentrale Stellen gab, bei denen nachgefragt werden konnte.
Die regionalen Beratungs- und Servicestellen in Süd-, Mittel- und Nordhessen beantworten nun vielfältige Fragen rund um das Thema Kinder mit Fluchthintergrund: Z. B. was verbinden Eltern aus Syrien oder aus dem Irak mit Bildung und Erziehung von Kindern? Wie verständige ich mich am besten mit Eltern und Kindern, wenn sie erst wenig Deutsch sprechen? Was ist zu tun, wenn die Kinder von Krieg und Flucht traumatisiert sind? Es geht auch um das Zusammenleben mit den Zugewanderten. Was kann getan werden, damit sie sich schnell in Hessen und im Bildungssystem zurechtfinden? Wie können Kindertageseinrichtungen sich vorbereiten? Wie gelingt es, neu angekommene Kinder bei ihrer Entwicklung zu selbstbewussten und neugierigen Menschen zu begleiten und ihre Identität zu stärken?
Die Beratungs- und Servicestellen unterstützen das Personal in der Kindertagesbetreuung durch Erkenntnisse aus Recherchen über die Herkunftsländer und -sprachen sowie durch grundlegende Informationen zur Rechtslage von Menschen mit Fluchthintergrund in Hessen. Das gebündelte Wissen über regionale Integrationslots(inn)en und Dolmetscher/-innen, über Beratungsstellen für traumatisierte Kinder und Eltern sowie umfangreiche Listen von Materialien zu vielfältigen Themen werden kompakt zusammengestellt und sowohl an regionalen Informationsveranstaltungen wie auch per Mail oder Telefon vermittelt. In unregelmäßigen Abständen erscheint eine Informationsschrift, die „kompakt und praxisnah“ Themen aufgreift. Dadurch verlieren die anfragenden Institutionen keine Zeit mit der langwierigen Suche nach Informationen und richtigen Ansprechpartner(inne)n und können sich voll und ganz auf die Betreuung der Kinder konzentrieren.

Das zweijährige Projekt wird von der KKS koordiniert. Die drei Beratungsstellen sind an bereits etablierte Träger angedockt. Die Berater/-innen arbeiten träger- und Jugendamtsbezirk-übergreifend. Dadurch entstehen spannende Austauschprozesse zwischen Einrichtungen, die schon viel Erfahrung mit Migration und Zuwanderung haben und anderen, für die das alles neu ist. Durch die Unterstützung der pädagogischen Fachkräfte, Kindertagespflegepersonen, Träger und Fachberatungen leisten die Beratungs- und Servicestellen einen Beitrag, dass Kinder in Hessen, egal ob geflüchtet oder nicht, die gleichen Chancen zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit bekommen.

Info

Die Beratungs- und Servicestellen im Überblick: www.beratungsstellekinder-flucht-hessen.de
Projektkoordination: Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie E-Mail: koordination@beratungsstelle-kinderflucht-hessen.de

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