Zahlenspiele

Der Wochenrückblick.

Die Welt lässt sich in Bildern ausdrücken, in Worten oder auch in Zahlen. Ein ganzer Zweig des Journalismus, der sogenannte „Datenjournalismus“, beschäftigt sich mit nichts anderem, als aus abstrakten Zahlen und Daten aussagekräftige Grafiken und Artikel zu erstellen. Hinter jeder Zahl verbirgt sich aber auch ein Schicksal, eine Geschichte, eine Hoffnung. So auch im Wochenrückblick.

1 | USA. Nur noch jeder fünfte US-Amerikaner zählt zu den Katholiken. Wie eine Studie ergab, sind sie mit 52 Millionen erwachsenen Mitgliedern zwar noch immer die größte Glaubensgemeinschaft und damit eine gewichtige gesellschaftliche Größe, doch ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nimmt ab. Auch die Zusammensetzung der Glaubensgemeinschaft verändert sich: Lateinamerikanische und asiatische Zuwanderer nehmen einen größeren Anteil ein.

2 | Khartum. Vor einem Jahr stürzte der Sudan in einen Bürgerkrieg, der bisher 8,5 Millionen Menschen vertrieb. Das entspricht jedem achten Menschen in dem nordafrikanischen Land. Nur jedes zehnte Kind hat noch Zugang zu Bildung. Damit hat der Konflikt dem Jemenkrieg den Rang als schwerste humanitäre Krise weltweit abgelaufen. Dieser traurige Rekord ist Anlass einer internationalen Geberkonferenz in Paris.

3 | Osnabrück. Auch andere Zahlen bedrücken: Ein Viertel der Tafel-Kunden in Deutschland besteht mittlerweile aus Rentnern, deren Geld nicht ausreicht, um die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise zu decken. Tafel-Dachverbandspräsident Andreas Steppuhn weist darauf hin, dass viele der Einrichtungen bereits jetzt Wartelisten und Aufnahmestopps einrichten mussten. Die Tafeln seien schlicht überfordert. Es sei zudem nicht Aufgabe der Einrichtungen, „Lücken im Sozialsystem zu stopfen“.

4 | Bonn. Aufgabe des „Katholischen Akademischen Ausländerdienstes“ (KAAD) ist es hingegen, jungen Wissenschaftlern aus dem Nahen Osten, aus Lateinamerika, Asien, Afrika sowie Ost- und Südeuropa durch Stipendien exzellente Forschung zu ermöglichen. Im vergangenen Jahr hat das katholische Stipendienwerk nun rund 50 Personen weniger gefördert als noch im Vorjahr, 377 statt 425 Stipendiatinnen und Stipendiaten. Gleichzeitig bewarben sich deutlich mehr Personen als zuvor um ein Stipendium. Seit seiner Gründung 1958 hat der KAAD mehr als 10400 Stipendien vergeben.

5 | Genf. Der Weltkirchenrat („Ökumenischer Rat der Kirchen“, ÖRK) hat in scharfen Worten das „Weltkonzil des russischen Volkes“ (WKRV) kritisiert, wonach der von Russland begonnene Ukrainekrieg aus „spiritueller und moralischer Sicht ein Heiliger Krieg“ sei, den Russland gegen den Westen führe. Vorsitzender des WKRV ist der russische Patriarch Kyrill. Der Begriff „Heiliger Krieg“ ist in der orthodoxen Theologie eigentlich unüblich; Kyrill hatte ihn in dem Dokument aber explizit genannt. Die russisch-orthodoxe Kirche ist Mitglied des ÖRK.

6 | Berlin. Der ehemalige griechische Finanzminister Yannis Varoufakis ist mit einem Einreiseverbot für Deutschland belegt worden. Grund sind antisemitische Äußerungen des Politaktivisten. Varoufakis sollte am umstrittenen „Palästinakongress“ sprechen, der nach kurzer Zeit von der Polizei abgebrochen worden war. Infolgedessen kam es zu gewalttätigen Angriffen auf die Berliner Polizei.

7 | Rom. Nun noch eine Spekulation aus Vatikankreisen: Wird Erzbischof Georg Gänswein Nuntius für das Baltikum? Der Posten mit Sitz in Vilnius wird bald frei. Das berichtet der Corriere della Sera. Zuvor war der momentan aufgabenlose Gänswein schon als Nuntius in Costa Rica gehandelt worden.

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