Ihre PostLeserbriefe

Anker

Zum Editorial „Es wird besser“ (CIG Nr. 11, S. 1)

„Ohne dass die Anker der Hoffnung immer tiefer geworfen werden, kann der Mensch nicht menschenwürdig sein Dasein gestalten“, heißt es bei Karl Lehmann. Hoffnung wird uns geschenkt von Gott, doch „Gott schenkt Zukunft und Hoffnung nicht in schlechthin untätige Hände“.

Johannes M. Führt, Hagen

„Meine“ Kirche

Zur Fastenmeditation „Herunter vom Olymp!“ (CIG Nr. 11, S. 5)

In der Meditation zum vierten Fastensonntag spricht Bischof Michael Gerber aus Fulda von einer Begegnung und einem kurzen Gespräch mit einer muslimischen Kurdin während einer Prozession in Kassel am Elisabethfest von der schwerbeschädigten und „unbrauchbaren“ Elisabethkirche zur evangelischen Martinskirche: In kurzen Sätzen versuchte sie ihm verständlich zu machen, was ihr „ihre“ Kirche bedeutet!

Hier fallen mir verschiedene Kirchen in meinem und anderen Bistümern ein, die kürzlich entwidmet wurden und im einen Fall zu einem Abenteuerhotel, im anderen Fall zu einem Fittnesszentrum umgestaltet wurden. Ich weiß, wie auch hier Menschen tief trauern, dass ihre Kirchen entwidmet und umgestaltet wurden. Und ich erlebte, dass Verantwortliche der Institution Kirche oft kein Empfinden, kein Verständnis, kein Gefühl hatten für das, was den Menschen „ihre“ Kirche bedeutete... Auch leere und entwidmete Kirchen behalten ihre Ausstrahlung!

Paula Schipperges, Nideggen

Wandlung

Zum Beitrag „Lebendiges Gedächtnis“ (CIG Nr. 11, S. 8)

Die Überschrift ist sehr treffend formuliert. Der Autor betont zu Recht, dass es ein Tun aller ist, die im Namen Jesu versammelt sind: das Brot brechen und den Becher teilen. Die biblische Erzählung spricht allerdings von einem Mahl und nicht von einer Gedächtnisfeier eines Opfers, wie es im Gabengebet am Gründonnerstag heißt.

Norbert Bernatzki, Lohmar

Ein kleines Dorf im Amazonas-Urwald: Alle versammeln sich am Sonntag, reden miteinander über ihre Erfahrungen in Leid und Freude, beten, hören ein Wort aus dem Evangelium und sprechen darüber. Danach gemeinsames Essen von dem, was alle mitgebracht haben. – Maria 2.0 und kfd laden in Marl zum Sonntagsgottesdienst ein, Gebet, Schriftlesung, Predigt, erinnern an das Abendmahl Jesu mit einem Glas Saft und einem Brötchen. – Engagierte Christinnen und Christen, die sich in den traditionellen Gottesdiensten nicht wiederfinden, treffen sich in einer Wohnung, sprechen über einen Bibeltext, sprechen abwechselnd das Hochgebet, gemeinsam den Einsetzungsbericht und teilen dann Brot und Wein. – Alle drei Formen ohne Priester, in heutiger Sprache, ohne offizielles Ritual. Ich habe mich bei allen drei Formen des „Lebendigen Gedächtnisses“ dem Herrenmahl Jesu näher gefühlt als bei der Beerdigung von Papst Benedikt mit seiner barocken Inszenierung der Männerherrschaft, genau sortiert nach Gewand, Hut und Farbe, alles im offiziellen Ritual.

Dr. Ferdinand Kerstiens, Marl

Die Wandlungsworte wirken auch, wenn sie nicht in der Messe gesprochen werden. Einfach ausprobieren. Er freut sich über jedes gewandelte Herz.

Sera Renée Zentiks, Berlin

Verkürzt

Zum Kommentar „Die E-Frage“ (CIG Nr. 10, S. 2)

Es ist wichtig, richtig und gut, das Wort „Evangelisierung“ so sensibel und kritisch zu betrachten. Der Glaube an die Botschaft des Evangeliums hat ja eine ganz persönliche Dimension. Diese kommt oft gar nicht ins Blickfeld. Persönlich gelebte Spiritualität entzieht sich einer öffentlichen und amtlichen Be- und Verurteilung.

Bruno Authaler (auf cig.de)

Seit mehr als 40 Jahren treibt mich der Verdacht um, dass wir in der Kirche aufgrund ihrer Verkündigung den falschen Gott verehren. Natürlich ist es nicht der falsche, sondern, aus der biblischen Warte betrachtet, ein missverstandener, verengter, verkürzter Gott. Diese Art von Evangelisierung hat aus ihm und der Kirche etwas gemacht, was er nie sein und haben wollte. Und für mich ist das der tiefste Grund der ganzen Malaise: die Jesusferne in Glaubensbewusstsein und Kirchenverständnis.

Georg Betz, Deuerling


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