Ihre PostLeserbriefe

Vorbildlich?

Zum Artikel „Aller-Heiligen?“ (CIG 44, S. 3)

Der Artikel hat mich zum Nachdenken gebracht. Anstatt zu hinterfragen, wie viele Heiligsprechungen das Kirchenvolk widerspiegeln, frage ich mich, wozu es Heiligenverehrung überhaupt noch braucht. Was wir brauchen, sind immer wieder Vorbilder in unserer Gegenwart, aber zu einer Heiligsprechung gehören meines Wissens auch nachgewiesene Wunder. Muss eine Kirchenbehörde wirklich weiterhin untersuchen und festlegen, welcher Mensch so ein Heiliger sein darf? Kann eine solche Behörde überhaupt beurteilen, welcher Mensch für einen anderen heilsam wurde im Sinne eines Heilungswunders?

Ingrid Jutz, Ettlingen

Die Ausführungen von Doris Reisinger sollten zur hoffentlich Augen öffnenden Pflichtlektüre bei den zuständigen Stellen im Vatikan werden! Die dargestellte Schieflage kommt nicht nur aus einer ideologischen Überbewertung bestimmter Lebensformen. Heiligsprechungsverfahren sind meist langwierig und erfordern jahrzehntelange Lobbyarbeit, die auch von einer gewissen Eitelkeit befeuert wird: Orden, Bistümer, nationale Kirchen schmücken sich gerne mit „ihren“ Heiligen. Nur solche Institutionen haben den Generationen übergreifenden Atem, dranzubleiben. Aber wie sollen die Heiligen als Vorbilder dienen, wenn die allermeisten Lebensverhältnisse im Heiligenkalender überhaupt nicht vorkommen?

Peter Bollig, Sehlem

Mystisch

Zum Artikel „Wem Zeit wie Ewigkeit ist“ (CIG 44, S. 4)

Bei allem Dank für den schönen und kunst-schätzenden Artikel von Felix Evers möchte ich darauf hinweisen, dass die Esoterik immer noch schlecht wegkommt, was wohl damit zu tun haben mag, was heute alles darunter verstanden und verkauft wird. Der Religionsphilosoph Frithjof Schuon legt in seinem Buch Esoterik als Grundsatz und als Weg dar, dass es in jeder Weltreligion neben Lehren, Lebensregeln und Ritualen auch den esoterischen, mystischen Erfahrungsbereich gibt. Geht es im christlichen Glauben denn nicht wesentlich darum, „in Christus“ zu sein und den „Christus in uns“ zu erfahren und daraus zu leben?

P. Sebastian M. Debour OSB (auf cig.de)

Impulsgeber

Zum Abschied von Johannes Röser als Herausgeber (CIG 44, S. 6)

Johannes Röser hat mir mit seinen profunden Artikeln über all die Jahre hilfreiche Impulse und Anregungen für meinen priesterlichen und bischöflichen Dienst gegeben. Danke dafür! Besonders für sein Engagement um einen – biblisch begründeten – gerechten Frieden.

Bischof Heinz Josef Algermissen, Fulda

Zwei Minuten

Zum Artikel „Stillschweigen“ (CIG 43, S. 8)

Ich würde mich freuen, wenn ich wenigstens einmal im Gottesdienst Stille erleben könnte. Nach der Predigt gibt es 30 Sekunden zum Nachdenken, bevor die Liednummer zum Credo das Suchen im GL auslöst. Bewusst und ausdrücklich zwei Minuten Stille zum Durchatmen einzubauen, wäre wertvoll.

Robert Hartmann, Gerolzhofen

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