JournalismusMehr gute Nachrichten: Wächter werden Wegweiser

Journalisten gehen zunehmend dazu über, nicht mehr nur Missstände aufzuzeigen und Probleme zu analysieren –, sondern auch aktiv nach Lösungen zu suchen und diese ihren Lesern anzubieten. Das beobachten die Medienwissenschaftler Leif Kramp und Stephan Weichert. „Von Hamburg bis München wird mit konstruktiven Ansätzen so viel experimentiert wie nie zuvor“, schreiben sie im Medienmagazin „Journalist“. Beispiele seien etwa Artikel über Solidaritätsaktionen und vorbildliches Handeln. Manche Zeitungen hätten gar einen „Gute-Nachrichten-Ticker“ eingerichtet. Die Wächter-Funktion, die man Medien traditionell zuschreibt, werde damit durch eine Wegweiser-Funktion ergänzt.

Die eher gleichförmige Berichterstattung in der Corona-Seuche hätten etliche Journalisten zum Anlass genommen, das eigene Selbstverständnis zu hinterfragen. Vieles sei bislang oft problemfixiert und polarisierend. Immer mehr Redaktionen wollten dem bewusst etwas entgegensetzen. „Neben den Schattenseiten auch jeweils die Sonnenseite einzufangen, um dabei ein möglichst vollständiges Abbild der Wirklichkeit zu vermitteln – darin sehen inzwischen offenbar viele Journalisten gerade in Krisenzeiten ihre Chance“. Dies geschehe durchaus aus Eigennutz, „weil viele Redaktionen inzwischen wissen, dass ihnen die Nutzer abspringen, wenn sie in einer Endlosschleife mit negativen Nachrichten zugeschüttet werden“.

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