Zwei Millionen Menschen in Assam: staatenlos

Es ist anscheinend „nur“ eine behördliche Entscheidung, tatsächlich steckt dahinter aber ein neuer Versuch, nichthinduistische Minderheiten auszugrenzen und zu verdrängen. Der nordöstliche indische Bundesstaat Assam hat ein neues Staatsbürgerregister mit 31,1 Millionen Namen veröffentlicht. Darin nicht verzeichnet sind fast zwei Millionen Menschen, denen man mit diesem Verwaltungsakt automatisch die Staatsbürgerschaft entzogen hat. Sie haben nun 120 Tage Zeit für einen Einspruch.

Bei den Betroffenen handelt es sich um Muslime. Gut jeder dritte Bewohner Assams gehört dem Islam an. Während die indische Regierung damit argumentiert, die neue Liste diene dazu, illegale Einwanderer aus dem muslimisch geprägten Bangladesch zu identifizieren und zurückzuschicken, sehen Menschenrechtsaktivisten darin einen weiteren Schritt, aus Indien ein einzig vom Hinduismus geprägtes Land zu machen und Muslime an den Rand zu drängen.

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