Religion macht Politik

Religion wird in der Außenpolitik zunehmend als konstruktive Kraft bei der Lösung von Konflikten wahrgenommen, stellt der Benediktiner Nikodemus Schnabel fest. „Früher wurde Religion in der Außenpolitik als Problemanzeige angesehen. Religionen machen Probleme oder sind Opfer, sprich religionsbasierter Terrorismus, Christenverfolgung, Antisemitismus, Islamophobie.“ Dies habe sich geändert. Abzulesen ist dies daran, dass es im Auswärtigen Amt seit einem Jahr das Referat „Religion und Außenpolitik“ gibt. Dort arbeitet der Ordensmann zurzeit als Berater. Dafür wurde er von der Dormitio-Abtei in Jerusalem freigestellt. In Jerusalem war er zwar gewöhnt, als Christ in der Minderheit zu sein, dennoch war dort die Mehrheitsgesellschaft religiös – jüdisch oder muslimisch. In Berlin erlebt er sich zusammen mit Gläubigen anderer Religionen in der Minderheit inmitten einer säkularen Mehrheit. Hierin sieht er die andere Perspektive, die er dem Auswärtigen Amt vermitteln kann. „In Berlin kann man denken, dass man Religion ignorieren kann. Aber weltweit sieht das anders aus. Weltweit sind Religionen unglaublich wichtig.“ Mit dem neuen Referat reagiert das Auswärtige Amt darauf: „Die Außenpolitik öffnet sich; nicht nur die Außenpolitik zwischen Staaten, sondern ergänzend geht es hin zu einer Außenpolitik mit Gesellschaften. Der größte gesellschaftliche Player dieser Welt sind Religionen – und die nimmt man ernst.“

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