Endlich in Freiheit: Liu Xia

Liu Xia, Lyrikerin und Witwe des chinesischen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo, der letztes Jahr an Krebs starb, ist überraschend aus dem Hausarrest freigelassen und nach Berlin ausgeflogen worden. Liu war seit acht Jahren in ihrer eigenen Wohnung, teilweise an unbekanntem Ort, isoliert, klagte seit einiger Zeit über Depressionen und Herzprobleme (CIG Nr. 22, S. 250). Zuletzt hatten sich die Vereinten Nationen, Menschenrechtsorganisationen wie auch die Bundesregierung für ihre Freilassung eingesetzt. Die 57-Jährige hat sich nichts zuschulden kommen lassen. In einem Telefonat äußerte sie die Vermutung, sie werde festgehalten einzig „wegen des Verbrechens, Liu Xiaobo zu lieben“.

Die Sinologin Kristin Shi-Kupfer vom Mercator-Institut für China-Studien reagierte mit Erleichterung auf Lius neu gewonnene Freiheit. Sie räumte allerdings ein, dass dies „eine Art Geschenk an Angela Merkel“ sei, die gerade Ministerpräsident Li Keqiang zu Gast hatte. Peking zeige mit dieser Geste, dass Deutschland ein wichtiger Partner sei und dass China Deutschlands Anerkennung suche. Ein Wandel in der Menschenrechtspolitik Pekings sei jedoch nicht zu erkennen.

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