Sri Lankas gar nicht friedliche Buddhisten

In Sri Lanka, wo sich die Menschen langsam von den Schrecken des langjährigen Bürgerkriegs zwischen Singhalesen und Tamilen (1983–2009) erholen, eskaliert die Gewalt von Buddhisten gegen Muslime. Laut der Nachrichtenagentur UCANews sind in der Region der Touristenstadt Kandy rund 500 Häuser, Fahrzeuge und Geschäfte zerstört oder beschädigt worden. 25 Moscheen wurden angegriffen. Im zugehörigen Kandy-Distrikt wurden die Bewohner muslimischer Dörfer komplett vertrieben.

Anlass für den aktuellen Ausbruch der Gewalt war der Tod eines Buddhisten, der von vier Muslimen angegriffen worden war. Daraufhin hatten radikale buddhistische Gruppen wie die militante Mönchsorganisation „Bodu Bala Sena“ (Buddhistische Machttruppe), die für eine rein buddhistische Gesellschaft eintritt und auch Einfluss auf die Regierung ausübt, ihre Anhänger aufgehetzt. „Es gibt Anzeichen, dass die Attacke von militanten Buddhisten geplant und ausgeführt wurde“, schrieb Alan Keenan von der Nichtregierungsorganisation „International Crisis Group“.

Staatspräsident Maithripala Sirisena hatte einen zehntägigen Ausnahmezustand ausgerufen und versprochen, die Täter zu bestrafen, die Muslime besser zu schützen und die Drahtzieher der Gewalt gerichtlich zur Rechenschaft zu ziehen. Getan hat sich jedoch bisher wenig. Als Geldgeber des militanten Buddhismus hat Alan Keenan Geschäftsleute ausgemacht. Sie sehen in muslimischen Händlern Geschäftskonkurrenz, die es auszuschalten gilt. Die Politiker wiederum fürchten, Wählerstimmen unter den Buddhisten zu verlieren, wenn sie sich zu sehr als Unterstützer der Muslime erweisen. Eine erste buddhistische Gewaltwelle hatte die Menschen zwischen 2012 und 2014 erschüttert.

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