Die frohe Botschaft im Stadion, im Wald und auf den Bergen

In der Adventszeit gibt es vielerorts „Waldweihnachten“ oder ein feierliches Singen von Weihnachtsliedern in Fußballstadien. Im Sommer zieht es die Gläubigen zu Berggottesdiensten oder Flussandachten. An solchen Feiern nehmen auch Menschen teil, die sonst nie in die Kirche kommen. Das hat der Augsburger Geograf Markus Hilpert erkundet. Anders als bei Kirchenräumen sei hier die Barriere viel niedriger. „Zufallsgäste“ wie Jogger oder Spaziergänger bleiben stehen und schauen zu. Auch bei Familien mit kleinen Kindern seien diese Andachten unter freiem Himmel sehr beliebt. Hilpert, der ein Buch zu diesem Phänomen unter dem Titel „Katholisch draußen“ verfasst hat, beurteilt jenen Trend positiv. „Wenn Kirche aus sich selbst herausgeht, hat sie also die Chance, ein deutlich größeres Publikum zu erreichen.“

Bei solchen Gottesdienstformen trete der eigentliche religiöse Sinn jedoch womöglich in den Hintergrund. „Der Grat zwischen Volksfrömmigkeit und Folklore ist schmal“, so Hilpert. Das sei zu beachten. Dennoch könne man die „eventisierte“ Form der Religiosität, also das ereignishaft Inszenierte, „als Mittel von Mission und Neuevangelisierung“ begreifen. Immerhin bestehe die Möglichkeit, die Frohe Botschaft an Menschen heranzutragen, die sonst keinen Zugang zu ihr haben.

Bei einer Waldweihnacht zum Beispiel versammeln sich die Menschen abends oft bei einer Kapelle oder einem Wegekreuz. Wer dabei „die mächtigen Bäume um sich sieht, bei einer Bergmesse das gewaltige Gebirge oder bei einer Schiffsprozession die Weite des Wassers, der kriegt wohl leichter eine Ahnung vom Wunder der Schöpfung, als wenn er zwischen dann doch relativ engen Mauern steht – so schön die jeweilige Kirche auch sein mag“.

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