Für die Entwicklungszusammenarbeit ist weltweit im letzten Jahr eine Rekordsumme von 140 Milliarden Dollar bereitgestellt worden. Das hat die amerikanische Entwicklungshilfeorganisation „One“ berechnet. Die am wenigsten entwickelten Länder erhielten jedoch nur noch einen Anteil von 28 Prozent gegenüber 32 Prozent 2012. Für Afrika, wo über die Hälfte der von extremer Armut betroffenen Menschen lebt, wirkt sich dieser negative Trend am stärksten aus: „Geberländer halten ihre Versprechen an Afrika nicht ein, die Auslandsinvestitionen sind zu niedrig, und die Eigeneinnahmen der afrikanischen Staaten sinken“, heißt es im entsprechenden Bericht. Dabei ist die Bevölkerung Afrikas innerhalb von drei Jahren um vierzehn Prozent gewachsen. Auch Deutschland unterstützte die ärmste Bevölkerung in den betreffenden afrikanischen Staaten weniger als zuvor. Wegen des enormen Bevölkerungswachstums müsste eigentlich in Beschäftigung und Bildung deutlich mehr investiert werden, damit die junge Generation gesellschaftlich beteiligt wird.
Das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ verlangt einen fairen Handel mit Afrika. Billigexporte von Geflügel aus der Europäischen Union ließen einheimischen Produzenten kaum Chancen. 680 Millionen Kilogramm Hähnchenfleisch wurden nach Afrika ausgeführt, mit Steigerungen. Das Kilogramm kostet nur 75 Cent, ein Preis, mit dem afrikanische Erzeuger nicht mithalten können. Mit den 500 Millionen Euro, die Afrika für Fleischimporte zahlt, könnten dort mehr als zwei Millionen Arbeitsplätze in der Hühnermast, im Futtermittelanbau, im Zwischenhandel und in der Schlachtung geschaffen werden.