Impulse für kooperative GruppenspieleMiteinander statt gegeneinander

Miteinander statt gegeneinander
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Eine starke Truppe

Das Spiel mit der Gruppe ist ein guter Weg um Vertrauen zu schaffen, Vorurteile abzubauen, Akzeptanz und Integration zu fördern und die Gemeinschaft zu stärken. Im Gruppenspiel erwerben Kinder soziale Kompetenzen: Andere bewusst wahrnehmen, mit ihnen in Kontakt treten, Regeln vereinbaren und einhalten, Konflikte lösen. Kooperationsspiele sind dafür besonders geeignet.
Da gemeinsame Spiele für Kinder oft einen Wettbewerbscharakter haben („Ich war heute die Schnellste“), ist es sinnvoll die Kinder vor dem Spielen darauf einzustimmen, dass es um das gemeinsame Erreichen eines Zieles ghet. Jedes Kind mit seinen individuellen Fähigkeiten wird gebraucht um das Spiel zu „gewinnen“.

Reise nach Gemeinsinn

Die kooperative Variante der „Reise nach Jerusalem“! Stühle werden in zwei Reihen so aufgestellt, dass sich jeweils zwei Lehnen berühren; ein Stuhl weniger als Spieler*innen. Die Kinder laufen hintereinander zu Musik um die Stühle herum. Beim Musikstopp sucht sich jede*r einen Platz, wobei man sich auch auf die Stühle stellen darf. Nur die Füße müssen vom Boden weg sein. Dann nimmt die Fachkraft einen Stuhl weg und die nächste Runde beginnt.
Der Unterschied zur klassischen Ausführung ist: Es scheidet niemand aus. Alle Kinder versuchen, auf zunehmend weniger Stühlen gemeinsam Platz zu finden. Es geht also darum, sich gegenseitig zu helfen und zu halten. Dabei kommt die Gruppe in positiven Kontakt und verfolgt ein gemeinsames Ziel. Berührungsängste können abgebaut werden. Dennoch sollte die Fachkraft darauf achten, dass es auf den Stühlen nicht allzu akrobatisch zugeht.

Ich mag Schokolade!

Die Gruppe sitzt im Stuhlkreis. Ein Kind beginnt, indem es sich vor den Stuhl stellt und etwas nennt, das es gerne mag. „Ich mag …!“ Das kann etwas zu essen oder trinken sein, ein Hobby oder eine Sportart. Alle Kinder, die das Genannte ebenfalls mögen, stehen auf. Wer der Sache neutral gegenübersteht, bleibt sitzen; wer es nicht mag, hockt sich vor den Stuhl. So nennt reihum jedes Kind, das möchte, eine Vorliebe und die anderen reagieren entsprechend.
Das Spiel eignet sich gut, um den Kindern Gemeinsamkeiten und Unterschiede jenseits von Äußerlichkeiten wie Geschlecht und Hautfarbe aufzuzeigen. Die Fachkraft kann Aussagen aufgreifen und darüber mit den Kindern ins Gespräch kommen. Sie sollte darauf achten, diese nicht zu werten, sondern deutlich zu machen, dass Menschen verschieden sind und unterschiedliche Dinge mögen. Dabei sollten keine einzelnen Kinder herausgegriffen und in den Fokus gestellt werden, um sie nicht zu beschämen.

Eisschollen

Die Kinder stehen verteilt im Raum auf jeweils einem Blatt Papier, das eine Eisscholle darstellt. Nach und nach legt die Fachkraft weitere Blätter aus. Aufgabe der Gruppe ist es, zu erreichen, dass jedes Blatt von einem Kind mit einem beliebigen Körperteil berührt wird.
Die Fachkraft beendet die Eingabe der Blätter, sobald die Gruppe es nicht mehr schafft. Die Kinder können versuchen, sich in weiteren Durchgängen zu steigern.
Bei diesem Spiel geht es darum, gemeinsam zu kommunizieren und zu planen, - wie jede weitere Eisscholle berührt werden kann, wer das am besten versucht und wie man das betreffende Kind eventuell unterstützen kann. Der Ansporn, sich weiter zu steigern, kann einen gemeinsamen Ehrgeiz wecken und das Vertrauen in die Gruppe stärker.

Spielbesprechung

Um Lernerfolge durch die Spiele zu festigen, ist eine anschließende Reflexion wichtig, am besten im Kreis und frei von äußeren Störungen. Sinnvoll ist es, die Beiträge der Kinder zu regulieren, zum Beispiel durch einen Sprechstab, den man mit der Gruppe selbst basteln kann. Die Vorgabe ist, dass nur dasjenige Kind spricht, das den Stab gerade hält, und die anderen hören zu. Der Stab kann reihum weitergegeben werden, wobei sich jede*r äußert, der/die das möchte. Die Fachkraft sollte eigene Beobachtungen einbringen. So kann sie die Kinder darauf aufmerksam machen, wo es mit der Zusammenarbeit gut funktioniert oder wo es Schwierigkeiten gegeben hat. Fälle von Abneigung und Ausgrenzung sollte sie thematisieren. Treten solche Situationen während eines Spiels massiv auf, kann es notwendig sein, das Spiel abzubrechen und die Situation anzusprechen.

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