Hinter den Kulissen der SprachentwicklungVon Wörtern, Sätzen und kniffligen Lauten

Warum sind plötzlich alle Männer ein „Papa“? Warum lässt sich das Wort „Mama“ einfacher sprechen als „Kuh“? Eine Sprache zu lernen ist ein komplexer Lernprozess. Unsere neue Reihe erklärt sprachliche Phänomene von Kindern.

Von Wörtern, Sätzen und kniffligen Lauten
© Harald Neumann, Freiburg

In den ersten drei Jahren sind Kinder in einer besonders sensiblen Phase der Sprachentwicklung. Innerhalb kürzester Zeit lernen sie stetig Neues hinzu. So beherrschen sie schon mit ca. zwei Jahren erste Pluralformen, dabei ist die Bildung der Mehrzahl im Deutschen doch gar nicht so einfach!?
Der Spracherwerbsprozess wird in seiner Bedeutung für die Gesamtentwicklung von Kindern zu Recht als sehr hoch eingeschätzt. Ohne Sprache – und hier seien ausdrücklich auch die Gebärdensprache oder nonverbale Mitteilungsformen wie Mimik, Gestik und Körpersprache genannt – lässt sich die Welt nicht vollständig erschließen; manche Türen bleiben verschlossen, manche Wege versperrt. Pädagogischen Fachkräften hilft der genaue Blick auf die Feinheiten und Besonderheiten von Sprache:

  • um den Sprachstand von Kindern beurteilen zu können,
  • um einzuschätzen, ob die Sprachentwicklung altersgemäß ist oder
  • um zu entscheiden, ob Unterstützung beim Spracherwerb benötigt wird.

Die Erklärung bestimmter Phänomene und Entwicklungsschritte kann diesen Blick weiter schärfen und den Kindern noch mehr Anerkennung einbringen für alles, was sie beim Spracherwerb – meist mühelos – leisten.
Ziel dieser Artikelreihe ist, nicht nur die Begeisterung für die Bedeutung von Sprache zu wecken, sondern auch für ihre Struktur. Es geht um das, was sich „hinter den Kulissen“ in der Sprachentwicklung abspielt. Und besonders um Dinge, die sich erst beim genauen Hinsehen entdecken lassen. Nicht zuletzt sollen die Beiträge dieser Reihe natürlich auch die Kenntnisse über Sprachentwicklung erweitern oder zumindest wieder auffrischen. Bei der Auswahl der Themen habe ich mich an den Fragen orientiert, die in meinen Fortbildungen häufig gestellt werden.
Als Fachreferentin für Sprache weiß ich: Die Beschäftigung mit der Grammatik erfreut sich in meinen Seminaren erst einmal keiner großen Beliebtheit, denn man verbindet sie eher mit trockener Theorie oder stumpfem Auswendiglernen. Dabei verbergen sich in allen Bereichen der Sprachentwicklung spannende Phänomene, die die Leistungen bezeigen, die junge Kinder während des Spracherwerbsprozesses vollbringen. Sie werden sehen: Es gibt viel Faszinierendes zu entdecken.

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