Interreligiöser Dialog in AfrikaDem Extremismus die Stirn bieten

Redende Menschen
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Afrikanische Bischöfe rufen zusammen mit Fachleuten aus Pastoral und Wissenschaft zu einem verstärkten interreligiösen Dialog mit dem Islam und afrikanischen traditionellen Religionen (ATR) auf. Angesichts zunehmender Polarisierungen und religiöser Radikalisierung in West-, Zentral- und Ostafrika könne der Dialog Unwissen über andere religiöse Traditionen beseitigen, gegenseitigen Respekt fördern und Werte bewahren, die die religiöse und kulturelle Vielfalt und die Würde jedes Menschen fördern.

Das Dikasterium für den interreligiösen Dialog organisierte Mitte April in Nairobi, Kenia, einen Workshop für die Bischöfe, die die Kommissionen für den interreligiösen Dialog in Afrika und Madagaskar koordinieren, sowie für pastorale Mitarbeiter und Wissenschaftler. In der Abschlusserklärung heißt es, „dass der afrikanische Kontinent nur dann eine ganzheitliche und nachhaltige Entwicklung erreichen kann, wenn es ihm gelingt, eine Kultur des Friedens und der Brüderlichkeit zu fördern“. Eine solche Kultur beruhe „auf den Grundsätzen der Freiheit, der Gerechtigkeit, der Demokratie, des Respekts und der Solidarität“ und fördere „durch Dialog, Diplomatie und Verhandlung“ die Achtung der Menschenrechte und der Menschenwürde sowie die Ablehnung von Gewalt.

Die Abschlusserklärung verweist darauf, dass die zunehmenden Spannungen und Konflikte auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sind, darunter sozioökonomische und politische, und dass sich die Situation verschärft, wenn die Religion instrumentalisiert wird. Die Bischöfe und Fachleute verpflichten sich, mit Blick auf das kulturelle Umfeld und die afrikanische Identität einen konstruktiven interreligiösen Dialog fortzuführen. Sie wollen Bildung fördern und politische Entscheidungsträger, religiöse Führer, Nichtregierungsorganisationen, Frauen und junge Menschen in interreligiöse Strategien einbinden, die den Dialog auf lokaler, nationaler und kontinentaler Ebene fördern. In jedem afrikanischen Land soll die Einrichtung einer bischöflichen Kommission für den interreligiösen Dialog angeregt werden. 

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