Anmerkung zur Lerngemeinschaft der Synode über den Lernprozess Ehe und Familie: „Mut zu unvollkommenen Lösungen“

Zitat: "Wir streiten über die wiederverheirateten Geschiedenen, aber viel weniger Paare als früher wollen überhaupt standesamtlich oder kirchlich heiraten".
Wenn man zusammenlebt, aber nicht kirchlich heiratet, so ist dies zwar offiziell ein sündhafter Zustand, der aber schnell und leicht bereinigt werden kann. Heiratet man aber kirchlich und erleidet Schiffbruch, dann gibt es keinen Pardon: entweder muss man allein bleiben, was bekanntlich Gott selbst nicht für gut hält (Gen 2, 18) und auch für etwaige Kinder problematisch sein kann, oder man wird vom Empfang der Sakramente ausgeschlossen, hat dann nach Jesu eigenen Worten (Joh 6, 51-56) keine Aussicht auf das ewige Leben und dies gefährdet auch, wie Kardinal Martini in seinem letzten Interview sehr schön erklärte, die religiöse Entwicklung etwaiger Kinder. Jesus hatte in seinem irdischen Leben sehr wohl Kontakt mit Menschen in "irregulären" Situationen (Joh 4; Joh 8) und die Hardliner können sich beim Sakramentenverbot keineswegs auf ihn berufen. Ihnen ist vorzuwerfen, dass sie offensichtlich nicht daran glauben, dass der eucharistische Jesus derselbe Jesus ist, von dem die Bibel berichtet. Das Sakramentenverbot soll offensichtlich eine Rückkehr zum ursprünglichen Ehepartner erzwingen, die aber wohl in den meisten Fällen nicht möglich ist.